Museumsbesuch – Belgische Comic-Zentrum – Brüssel

Mein Besuch im Comic-Museum Brüssel

Ein Museum für Fans

Das Comic-Museum in Brüssel

Yippie! Schon die Eingangshalle des Belgischen Comiczentrums und die Tatsache, das fotografieren erlaubt ist, sorgen für gute Laune.

Bevor man im ersten Stock an der Kasse angekommen ist, hat man garantiert schon das erste Dutzend Fotos geknipst. Die Rakete aus Tim und Struppi, Gastons 2CV oder die wunderschöne luftige Halle mit Glaskuppel des Jugendstilkaufhauses von Victor Horta aus dem Jahr 1906 sind echte Hingucker.

Wie präsentiert man Comics in einem Museum?

Comics sind kleinformatig und für eine Wandpräsentation schlecht geeignet. Eine Comicseite ist ein Gesamtkunstwerk. Würde man Einzelbilder nehmen und sie vergrößern, würden die Zeichnungen schnell ihren Reiz verlieren. Daher werden meist ganze Seiten präsentiert. Außerdem will ein Comic gelesen werden. Das bringt es mit sich, das man länger vor den Museumsobjekten stehen bleibt, insbesondere dann, wenn wie bei mir die Französischkenntnisse zu wünschen übrig lassen. Sollten dann noch Schulklassen anwesend sein, kann es zu Staus kommen. Daher unbedingt ausreichend Zeit für den Museumsbesuch einplanen. Zwei bis drei Stunden erscheinen mir realistisch. Zu entdecken gibt es genug.

Damit diese Problematik den Museumsgenuss nicht schmälert, haben sich die Ausstellungsmacher Inszenierungen einfallen lassen. Jedem Comiczeichner ist eine Koje gewidmet, die außer Comics und Lebenslauf auch Nachbauten der Szenen enthält. Da gibt es  zum Beispiel die Saloon-Tür samt Schatten aus Lucky Luke, die Hundehütte aus Boule & Bill und das Büro von Gaston.

Ein Museum, viele Herangehensweisen

Das Comicmuseum funktioniert auf vielen Ebenen. Eine Herangehensweise sind die Biographien und stilistische Entwicklungen der Comiczeichner der belgischen Schule. Eine andere Ebene ist die des Fans mit Anekdoten, Trivia und Kultobjekten. Anhand von Tim und Struppi wird durchdekliniert, wie ein Comic überhaupt funktioniert und der kulturhistorische Rundgang beginnt mit den mittelalterlichen Buchmalereien und den japanischen Holzschnitten, die bereits die ersten Comic-Stilelemente enthalten.

Den Ausstellungsmacher ist es gelungen, sowohl Hardcore-Fans und Nerds als auch Gelegenheits-Comicleser als auch Künstlern einen für sie stimmigen Zugang zur Ausstellung anzubieten. Und das Bildungsbürgertum kommt auch nicht zu kurz. Respekt!

Mein erstes Highlight waren die großformatigen Bilder von Francois Schuiten rings um den Lichthof. Ich kannte die Zeichnungen, wusste aber nicht, das sie direkt von der Jugendstil-Architektur des Museums inspiriert waren.

Mein zweites Highlight ist meine unbändige Lust, wieder Comics zu lesen. Aktuell liegen auf meinem Nachttisch „Spirou & Fantasio“ und „Kid Paddle“.

Infos zum Museumsbesuch:

Belgisches Comic-Zentrum
Zandstraat 20 rue des sables
Brüssel

Das Museum liegt in Laufnähe zur Innenstadt und ist definitiv für Kinder geeignet. Für den Besuch sollte man 2 bis 3 Stunden einplanen. Begleitpersonen, die sich nicht für Comics interessieren, können sich in Ruhe die wunderbare Jugendstil-Architektur des Comicmuseums anschauen und dann in der hauseigenen Brasserie warten.

Nachtrag Februar 2014:

Einen schönen Blog-Artikel mit vielen Fotos findet ihr bei den Teilzeitreisenden.

 

2 Kommentare

  1. Danke für deine Verlinkung! Wir hätten gerne auch mehr Zeit dort verbracht, aber da wir noch ein weiteres Programm hatte, mussten die reichen. Aber ein tolles Museum, da geb ich dir recht 😀

  2. Pingback:Yakari - das Original-Comic für Erstleser

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