Mit „Linus Lindbergh und die fünfte Dimension“ ist die Abenteuer-Serie um die liebenswerte Erfinder-Familie erst einmal beendet.
Der Vater ist zurückgekehrt, die Familie bleibt (vorerst?) in ihrem Heim und Monsieur Ohneheim konnte das Rätsel um seine Herkunft lösen.
Fast alle losen Fäden wurden zusammengeführt und es blieben doch noch genug kleinere Rätsel am Rande offen, so das es vielleicht, so die Leser, der Autor und der Sauerländer-Verlag dies wünschen, eine Fortsetzung geben könnte.
Auch wenn mich der dritte Band der Linus Lindbergh – Serie aus dem Sauerländer-Verlag nicht wirklich zufrieden gestellt hat, würde ich mich über eine neue Staffel doch sehr freuen.
Was bisher geschah:
Im ersten Teil „Linus Lindbergh und der Riss in der Zeit“ begeisterte mich der Stil des Autors Tobias Elsäßer.
Da gab es keinen Satz zu viel, jedes Adjektiv war genau richtig gewählt, und jedes Detail für die Charakterisierung der Personen wichtig. Eine perfekte Balance zwischen witzigen, schrägen, phantasievollen Details und straffer, durchorganisierter Handlung. Dieses Buch weckt die Lust am Welten erfinden mit Worten. Klasse und genau auf junge Leser ab 9 Jahren zugeschnitten.
Im zweiten Teil „Linus Lindbergh und die Invasion der Roboter“ zieht Tobias Elsäßer das Tempo mächtig an.
Action steht im Vordergrund. Die Freundschaft der Kinder entwickelt sich unter dem Druck von Erfolg, Misserfolg und Gefahr weiter. Das ist interessant und spannend, doch mir persönlich hat die Leichtigkeit des ersten Bandes besser gefallen.
Im letzten Band „Linus Lindbergh und die fünfte Dimension“ zerfasert die Handlung.
Alles ist wichtig, spannend und schnell. Da bleiben die Feinheiten auf der Strecke. Der Weg der Kinder in das Innere des Computers wird mit deutlich mehr Details beschrieben, als für das Geschehen nötig wäre. Ein sehr wichtiger Beitrag für die Lösung des Rätsels kommt von Figuren, die mal am Rande einer actionreichen Szene in Band 2 erschienen. Diesen Kunstgriff empfand ich als nicht sehr befriedigend. All das macht das Abenteuer unübersichtlich, so dass der letzte Band deutlich mehr Leseerfahrung und Buchbegeisterung voraussetzt als der Auftaktsband.
Beruhigend fand ich, das Tobias Elsäßer definitiv noch genug Ideen für weitere 30 Kinderbücher hat! Hoffentlich gestaltet er diese dann mit etwas mehr Erzähldisziplin, so dass seine großartigen Ideen besser zur Geltung kommen können.