Stadtwandern. Durch die City, die Vororte, die Parks und die Industriegebiete. Mir eine Stadt erlaufen ist etwas, was ich mir nicht für die Urlaube aufhebe. Auch meine Heimatstadt Mannheim erkunde ich so, wie Barbara Weitzel ihr Berlin. Immer schön langsam. Zu Fuß unterwegs in der Stadt.
Das ist etwas anderes, als von A nach B zu laufen oder auf den stets gleichen Wegen die Besorgungen zu erledigen. Spazieren? Flanieren? Ich kenne kein Wort für das, was Barbara Weitzel macht. Sie erläuft sich ihren Alltag genauso wie den Sonntagsspaziergang, den Weg zur Ärztin oder die 10 Minuten Müßiggang, die man sich zwischen den Verpflichtungen gönnt. Immer an ihrer Seite: die Stadt mit all ihren Facetten
Da heißt es: Hinschauen und sich den Beobachtungen öffnen. Architektonische Details bewundern und die tristen Stellen akzeptieren. Das Minutenglück genauso umarmen wie die harschen Momente. Die Menschen auch dann mögen, wenn sie unangenehm sind, und sie noch mehr ins Herz schließen, wenn sie zutiefst menschlich sind.
Barbara Weitzel kann das. Doch vor allem kann sie präzise und empathisch darüber schreiben. Ihr Buch ist ein wunderbarer Genuss, bei dem jeder Schritt und jedes Wort zählt.
Infos zum Buch:
Barbara Weitzel
Immer schön langsam
Unterwegs in der Stadt
Mehr zum Buch auf dem Blog der Autorin Barbara Weitzel
Es ist ein mir wohlbekanntes Phänomen: je besser mir ein Buch gefällt, desto schwerer fällt es mir, darüber zu schreiben. Deswegen verweise ich auf die Pressestimmen auf der Website des Verlags:
Zutiefst poetisch schreibt sie sich ein in die Stadt, die ihr mit den Brüchen und Rissen ans Herz gewachsen ist.
Wiebke Eden, Nicolaische Buchhandlung – zitiert auf der Website des Quintus Verlag
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