Space Opera: Letzter Platz = Planetentod!

Space Opera - der metaglaktische Grand Prix. Das Buch von Catherynne M. Valente liegt auf einem silbern glitzernden Untergrund.

Emphatisch oder nicht – diese Frage kann über Leben und Tod entscheiden. Denn immer, wenn die intergalaktische Gemeinschaft eine neue Spezies entdeckt, ist genau das die Schlüsselfrage. Nur empathische Zivilisationen dürfen bestehen. Alle anderen werden ausgelöscht. Entschieden wird das durch einen Song Contest. Landen die Neuen auf dem letzten Platz, wird der Planet vernichtet. Das ist einfacher, als sich irgendwann später mit ihnen im Krieg zu befinden – und macht auch mehr Spaß. Denn der »Metagalaktische Grand Prix« ist ein bunt schillerndes Mega-Event, das die ganze Galaxie begeistert.

»Empfindet ihr genug Empathie und Sehnsucht und Verzweiflung, um in vierstimmigen Harmoniegesang in die Leere hinauszurufen in der Hoffnung, dass euch jemand hört? Habt ihr genug Gehirnschmalz und Feinmotorik und ästhetisches Gespür, das beim Anblick von Federn und Steinen … vor eurem inneren Auge bereits Kleider, Schleier und Plateauschuhe entstehen? … Habt ihr Soul?«
Zitat aus „Space Opera! von Catherynne M. Valente – Seite 131 f

ESC im Weltall: Mehr Geschlechter, mehr Glitzer, mehr Wahnsinn – und noch größere Gefühle!

Klingt schrill? Der Plot der Science-Fiction-Komödie »Space Opera« ist schrill! So etwas kann nur ein Mensch schreiben, der das irdische Pendant, den ESC, aus ganzem Herzen liebt. Trotzdem kann man das Buch auch dann gut lesen, wenn man so wie ich den Eurovision Song Contest nur als Phänomen bewundert, ihn aber nicht zelebriert.

Dann gehen einem beim Lesen bestimmt ein paar Anspielungen verloren – zum Beispiel der Hintersinn der Kapitelüberschriften. Das macht aber nichts, es gibt noch sehr, sehr viele andere. Denn eines ist dieses Buch sicherlich nicht: minimalistisch. Einfach auf alles legt Catherynne M. Valente noch eine Schippe drauf: auf die Vielfalt der Aliens, auf die Song-Zitate, auf die ganz großen Emotionen, auf den Glitzer, auf die Anzahl der Geschlechter und der möglichen Sexpartner, auf die Satzlänge und die Abschweifungen von der Handlung. Ich glaube, Conchita Wurst, Douglas Adams und Terry Pratchett hätten mit Freude einen Blurb für diesen herrlich abgedrehten Spaß geschrieben!


Infos zum Buch:

Catherynne M. Valente

Space Opera
Der metagalaktische Grand Prix


Übersetzung von Kirsten Borchardt

Fischer Tor Verlag


Noch ein Science Fiction mit viel Musik: Ace in Space

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