Einst war hier nichts als Natur. Dann kam der Mensch und mit ihm die Kunst.
Einst war hier eine Auenlandschaft. Dann kam der Braunkohletagebau und legte die Landschaft trocken.
Einst war hier ein Herrenhaus und eine Parklandschaft. Dann änderten sich die Zeiten und alles verwilderte.
Dann kamen die Kunstliebhaber und Künstler und definierten alles neu. Bauten Häuser mit und ohne Kunst; schufen eine neue Landschaft ohne Park aber mit Wegen und renaturierten eine Auenlandschaft, wo keine mehr sein konnte.
In diese Wildnis, die eine Kulturlandschaft ist, brachte der Mensch sich und seine Visionen, seine Fragestellungen ein.
Wo stehe ich, wo schaue ich hin? Was möchte ich sehen, was kann ich erkennen? Was zeigt mit das Tageslicht heute, was morgen? Wie verändern die Jahreszeiten meinen Blick? In wie weit kann ich die Natur bereichern und in wie weit kann ich mich von ihr beschenken lassen?
Dieses Museum ist kein Park, kein Landschaftsgarten und keine Galerie. Hombroich ist eigentlich auch kein Museum. Es ist renaturierte Natur mit Ausstellungskonzept, aber ohne Plan. Hombroich ist Begegnungsstätte von Mensch, Kunst, Natur und Freiheit.
Hombroich ist eine Insel, wie kein anderes Museum eine Insel ist. Ein Sehnsuchtsort, ein Platz für Freidenker. Eine Ausstellungsfläche, ein Freiraum. Kunst wird hier nicht vermittelt, sie darf wirken.
Es gibt keinen Plan für das Gelände. Wie ich jetzt bemerkt habe, habe ich bei meinem ersten Besuch nicht alles entdeckt. Darüber ärgere ich mich nicht. Das ist vielmehr ein hochwillkommener Anlass für mich, bald wieder hinzufahren.
Informationen zur Museumsinsel Hombroich:
Sehr guter Artikel mit Hintergrundinfos in der Bauzeitung:
… das Rot der Ziegelbauten und das üppige Grün der Vegetation im Komplementärkontrast, dazu das silbrig spiegelnde Licht der Wasserflächen. Alle weiteren Farben bleiben der Kunst vorbehalten.
Quelle: IN DIE JAHRE GEKOMMEN
MUSEUM INSEL HOMBROICH
1. Februar 2009 – db deutsche bauzeitung 11|2008
http://www.db-bauzeitung.de/db-themen/db-archiv/museum-insel-hombroich-2/
Wo das Ungeplante wachsen kann – Infos zum gärtnerischen Konzept in der FAZ
Fotos: Instagram-Fotos von meinem Besuch im Juli 2016. Mehr Bilder hier.