Wildwood – so nennen die Menschen den geheimnisvollen Wald am Rande der Stadt und versuchen, seine Existenz zu ignorieren. Erforschen und ergründen können sie ihn nicht, denn kein Mensch kann ihn betreten. Es ist einfach nicht möglich – der Wald lässt niemanden hinein.
Fast niemanden. Prue hat es einmal in den Wald geschafft, weil sie ihren kleinen Bruder retten wollte, der von einem Schwarm Krähen entführt wurde. Nun ist sie zurück und der normale Familienalltag erscheint ihr fad und langweilig.
Prues neues Abenteuer beginnt mit den Stimmen der Pflanzen im Klassenzimmer und der Biologielehrerin, die nicht das ist, was sie vorgibt. Doch der Wald hat sich verändert und damit auch der Erzählstil des Buches. Den ersten Band habe ich noch auf meinem Kinderbuch-Blog besprochen und für Warrior-Cats erprobte Leser ab 10 Jahren empfohlen. Der zweite Band „Wildwood – Das Geheimnis unter dem Wald“ ist jedoch definitiv kein Kinderbuch.
Im zweiten Band des Wildwood-Abenteuers drängen sich auf einmal ganz große Themen in das Leben der Kinder. Loyalität, Treue, Heimat, Familie – und Ökologie. Prue und ihre Freunde werden erwachsen, was ihnen nicht gefällt. So kommt es, dass „Wildwood – Das Geheimnis unter dem Wald“ mehr Action bietet und weniger Verzauberung und Verspieltheit. Das ist in sich schlüssig und gut erzählt, verstößt aber den Leser aus dem Zauberwald, den er lieb gewonnen hatte.
Während der erste Band noch schön in sich abgeschlossen war, werden im zweiten Band hauptsächlich alle Figuren für den großen Showdown in Stellung gebracht. Mich macht so etwas nicht glücklich, denn ich bin absolut kein Serien-Junkie. So bleiben bei mir diesmal nach der Lektüre nur die Erinnerung an ein paar grandios gestaltete Schauplätze zurück – ob mich dieser Leseeindruck für den dritten Band motiviert, bin ich mir gerade nicht so sicher.
Infos zum Buch:
Colin Meloy
Illustrationen von Carson Ellis
Wildwood Band 1
Wildwood – Das Geheimnis unter dem Wald Band 2
Verlag Heyne fliegt
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