Eigentlich bin ich kein großer Fan von Reise-Anthologien. Aber Leipzig ist nun mal meine Lieblingsstadt und das machte den Reclam-Band „Leipzig zum Verweilen“ für mich zur Pflichtlektüre.
Ich habe es nicht bereut!
Der literarische Streifzug durch Leipzig bietet einen äußerst facettenreichen Blick auf die Stadt, die so viel mehr zu bieten hat als nur Auerbachs Keller, Thomas-Kirche und Völkerschlachtdenkmal. Herausgeberin Marianne Eppelt bewundert mit uns den Leipziger Hauptbahnhof, führt uns durch das Graphische Viertel, lädt zum Bummeln am Karl-Heine-Kanal ein, radelt an den Cospudener See und trinkt mit uns Gose am Schillerhaus. Sie zeigt uns das Leipzig von Felix Mendelssohn Bartholdy und lässt uns mit einem Text von Kathrin Wildenberger an einer Montagsdemo teilnehmen. Mit Egon Erwin Kisch blicken wir in die Kammer der verbotenen Schriften in der Deutschen Nationalbibliothek, mit Erich Loest in die Runde Ecke und das Innere der Stasi und mit Bettina Wilpert in die Polizeidirektion, wie sie heute ist. Jedem Text hat Marianne Eppelt ein kluges Vorwort spendiert, das mit historischen und literarischen Fakten und atmosphärischen Beschreibungen Reiselust weckt.
Das gelingt ihr so gut, dass ich schon wieder Reisepläne schmiede – dabei war ich ja trotz ausgefallener Leipziger Buchmesse im März bereits in meiner Lieblingsstadt!
Infos zum Buch:
Marianne Eppelt – Herausgeberin
Katinka Reinke – Gestaltung
Leipzig zum Verweilen
Anarchistische Entdeckungen oder auch: gute Gründe, die Buchmesse Leipzig zu lieben!
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