Einer der Pfauen war verrückt geworden

„Ich hätte gerne „Der Pfau“ von Isabel Bogdan. Aber bitte im englischen Original.“. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese kleine Szene schon längst in einer deutschen Buchhandlung zugetragen hat. Die Krimi-Komödie „Der Pfau“ wirkt so durch und durch britisch, dass es doch gar nicht sein kann, dass es sich hier um ein deutsches Buch handelt. Ein heruntergekommener Landsitz, der mit mehr Liebe als Geld halbwegs in Schuss gehalten…

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Talus – Die Hexen von Edinburgh

Zu allererst: Liza Grimm kann schreiben. Dieses Buch ist einfach handwerklich gut. Das beginnt bei den abwechslungsreichen Satzlängen und hört bei den guten, realistischen Dialogen noch lange nicht auf. Dann dieser Weltenbau der Hexen, Geister und Tarot, eine Welt voller Magie und das tatsächliche Edinburgh ganz locker miteinander verknüpft. Der lässige Mix an Genre-Elementen von Horror bis hin zu diversen Fantasy-Subgenre gelingt ihr großartig. Allerdings hat sie mich mit der…

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Neongrau

Neongrau – in dieser Wortschöpfung steckt schon alles, was den SF-Roman von Aiki Mira auszeichnet. Kühle Technik, poetische Sehnsucht und das Ausloten von Zwischentönen. Aber auch der starke Wille, etwas Neues zu erschaffen – zum Beispiel ein besseres Leben. Für sich, für nahestehende Menschen, für alle. Das halb abgesoffene Hamburg im Jahr 2112 ist eine unschöne, aber logische Weiterentwicklung der Welt von heute. Doch das Leben geht weiter. Die Wohnungen…

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Climate Fiction mit Wow-Effekt: Exit this city

„Exit this city“ stellt die Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf – und entwickelt doch das, was wir erleben, konsequent weiter. Indien ist dank seiner Hightech-Firmen der Sieger des Globalisierungsrennens. Tagestemperaturen weit über 40 Grad sind dort normal geworden. Überleben ist nur mit Hitzeanzügen möglich. Deutschland ist hingegen nur noch ein Agrarstaat und versinkt im fruchtbaren Schlamm. Starkregen im Frühjahr, kurze heiße Sommer, die gerade eben das Getreide…

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Maria Borrély – Mistral. Eine Wiederentdeckung.

Natürlich habe ich zu „Mistral“ gegriffen, weil die Provence für mich ein Sehnsuchtsort ist. Wenn ich dort Urlaub mache, zieht es mich nicht an die Küste, sondern ins Hinterland. Dorthin, wo die Gegend rauer und die Naturerlebnisse intensiver sind. Der schmale Roman von Maria Borrély spielt in der Haute-Provence. Ich kann mich an beeindruckende Wanderungen erinnern und an Wege, bei denen wir nicht wussten, ob das der Wanderweg oder ein…

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