Das Franz Marc Museum in Kochel am See ist für mich so etwas wie ein Sonntagsspaziergang unter den Museen. Nett und vertraut ist es hier, die Bilder sind alte Bekannte, die höflich grüßen lassen. Das kann man einfach genießen.
Wer möchte, kann versuchen, Franz Marc weiterzudenken. Eine Wand im Museum ist seinen Skizzen aus dem Krieg gewidmet. Wie hätte er wohl nach dieser einschneidenden Erfahrung gemalt?
Das Museum öffnet sich immer wieder zur Landschaft hin und an sonnigeren Tagen ergeben sich sicherlich wunderbare Zwiegespräche zwischen Licht, Landschaft und Kunst. Ich hatte einen Novembertag im Dezember erwischt, der aber immerhin gezeigt hat, dass die Bilder von Franz Marc selbst an einem so suppig-grauen Tag noch leuchten. Das liegt nicht nur an den Farben, sondern auch an der Präsenz der Tiere auf den Bildern. Franz Marc hat sie nicht gemalt, er hat sie eingeladen, auf den Bildern Platz zu nehmen und einfach nur da zu sein.
Meinen magischen Franz-Marc-Moment hatte ich an einer anderen Stelle, im Murnauer Moos. Wir waren früh unterwegs. Die Sonne bahnte sich einen Weg durch den Hochnebel, zwischen den Gipfeln hindurch. Da waren sie auf einmal, diese Lichtdreiecke, die für mich so typisch für Franz Marc sind und von denen ich mich schon immer gefragt hatte, warum er sie so kantig malt. Jetzt weiß ich es: weil das Licht hier in der Gegend am Staffelsee manchmal wirklich dreieckig ist.
Alle Infos zu Öffnungszeiten und Anreise auf der Webseite des Museums.