Hast Du den Troll gesehen? – Bilderbuch-Rezension

Diese Bilderbuch-Geschichte ist anders

Hast Du den Troll gesehen?

Der kleine Troll lebt sein Leben in einem Wald am Meer. Er rennt und pfeift und schmatzt und singt. Der Wald ist schief vom Wind und licht.  Auf dem Waldboden wachsen weiches Moos und reichlich Pilze. Eichhörnchen, Mäuse, Frösche, Vögel, Füchse, Wildschweine, Glühwürmchen und andere Insekten leben dort. Es gibt viel zu entdecken in diesem Bilderbuch-Wald. Aber eines gibt es nicht: eine Geschichte.

Das Bilderbuch „Hast Du den Troll gesehen?“ von Wolfram Hänel und Constanze Kitzing kommt tatsächlich ganz hervorragend ohne eine Geschichte aus. Viel lieber lädt der kleine Troll zum beobachten, betrachten, nachfühlen, nachdenken und nachmachen ein:

Der kleine Troll hat lange Haare, die ihm bis über die Augen fallen. Deshalb muss er manchmal den Kopf heftig schütteln, um überhaupt etwas zu sehen.

Kannst Du auch den Kopf so schütteln, das die Haare nach allen Seiten fliegen?

Eine Einladung an die Sinne.

Dieses sinn-volle Erleben wird durch warme, erdige Farben und klug gewählte Perspektiven unterstützt. Mal saust der Troll ganz klein durch den Wald und der Betrachter ist so weit weg, das er gerade eine Bewegung hinter den Bäumen wahrnimmt. Mal geht der Leser auf Waldboden-Höhe und verbiegt sich, um in die Schlafhöhle des Trolls hineinzuschauen.

Ich glaube, ich habe mein Lieblings-Bilderbuch 2013 gefunden und es überrascht mich nicht, das es bei Sauerländer im Fischer Verlag erschienen ist.

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