Im Wald und auf Wanderschaft: zwei Wortwanderungen durch die Natur

Im Wald. Wortwanderungen. SAchbuch. Wörter, die mit dem deutschen Wald eng verbunden sind, stellt dieser liebevoll gestaltete Band in den Mittelpunkt.

Ameise, Fuchs, Wildschwein. Buche, Lichtung, Tanne. Aber auch Hexe, Räuber, Waldgeister. Oder Dunkelheit, Einsamkeit und Stille.

Worte, die eng mit dem Wald verknüpft sind. Rita Mielke lädt uns ein, mit ihr durch Wald und Wörter, Kulturgeschichte und Literatur zu streunen. Woher stammt das Wort Brennnessel, was ist seine symbolische Bedeutung und in welchen Gedichten kommt es vor? Wie verbreiten Misteln ihre Samen und wie schlägt sich das im Wort Mistel nieder? Wann wurde der Adler zum König der Vögel? Mit diesem Buch auf kulturhistorische Streifzüge zu gehen macht Spaß und sorgt für Aha-Effekte. Petra vom Blog Elementares Lesen erging es genau wie mir:

Über die Herkunft der Wörter, ihre Spuren in Mythen, Märchen und Literatur und über die Eigenschaften, die wir ihnen zuschreiben, informiert die promovierte Literaturwissenschaftlerin und Kulturjournalistin Rita Mielke auf unterhaltsame Weise.

Blog Elementares Lesen – Rita Mielke: Im Wald – Eine Wortwanderung durch die Natur

Wobei meine inneren Waldgeister ob meiner Begeisterung für das Buch sofort mit Spott zur Stelle waren: Gehst Du nicht in den Wald, um die Worte hinter Dir zu lassen?

Da haben sie recht. Doch bevor ich im Wald den Punkt der inneren Stille erreiche, durchstreifen meine Gedanken viele Wortwolken – so, wie die Autorin das mit ihrem Buch vormacht.

Auf Wanderschaft – ein Streifzug durch Natur und Sprache

30 Wörter, die jedem Wandersmann tief vertraut sind, stellt dieser liebevoll gestaltete Band in den Mittelpunkt. Sachbuch.

Wenn mir ein Konzept gefällt, greife ich gerne zu weiteren Büchern aus der Reihe. Doch das, was mich bei „Im Wald“ so faszinierte, fand ich in „Auf Wanderschaft“ nicht wieder. Die Wortauswahl erschien mir nicht schlüssig. Auf Identität, Kunst und Lesen hätte ich beim Thema Wandern verzichten können. Atmen, bergauf und Blasen hingegen habe ich vermisst. Auch fanden der Schreibstil des Autors und ich nicht zusammen. Manches kam mir wissenschaftlich umständlich vor. Überhaupt fehlten mir beim Lesen Gefühle – vor allem die, die ich beim Wandern erlebe: Frische, Weite, Klarheit.

Dafür verdanke ich diesem Buch eine wunderbare Erkenntnis: Lesen ist wandern mit den Augen!

Wenn man davon ausgeht, dass die Zeilenlänge eines Taschenbuchs ungefähr neun Zentimeter beträgt und eine Normseite 30 Zeilen umfasst, dann legen die Augen mit jeder Seite, die man liest, um die 2,70 Meter zurück. Bei der Lektüre eines Romans von 370 Seiten wandern sie einen Kilometer.

Florian Werner, Auf Wanderschaft. S. 73

Infos zu den beiden Büchern:

Florian Werner
Auf Wanderschaft

Rita Mielke
Im Wald

Duden Verlag

Mehr zum Thema Wandern und Wald auf meinem Blog.

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