Nun ist er selbst im Kunsthimmel, der Tempel der verbotenen Bücher auf der Documenta 14.
Ich hatte mich sehr darauf gefreut. Dann stand ich davor, daneben und darin – und wurde nicht so recht warm damit.
Seltsam, oder?
War mir der Tempel der verbotenen Bücher zu groß? Nein, eigentlich nicht. Er war groß, sehr groß. Aber der Standort hat das gut vertragen und gegen Kunst im öffentlichen Raum, die sich nicht einfügt, sondern sperrig und laut ist, habe ich gar nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil.
Die Fernwirkung des Parthenons war genial. Aber was war innen?
Bei Büchern kommt es doch auf das Innen an, oder?
Dort fand ich nichts, noch nicht mal einen inspirierenden Leerraum, den ich hätte füllen können. Der Tempel der verbotenen Bücher wirkte von innen wie ein potemkinsches Dorf.
Ist das alles, was Bücher heute noch können? Eine mahnende Fernwirkung?
Meinen Fotos sieht man meine Irritation sehr deutlich an. Alles etwas distanziert, bei vielen Bildern bin ich auf der Suche nach dem richtigen Blickwinkel.
Das war meine erste Documenta, darüber hatte ich hier gebloggt. Ich fand sie sehr inspirierend und habe mich dort sehr wohlgefühlt. Nur dieses Kunstwerk, das ich unbedingt sehen wollte, … wir beide kamen einfach nicht zusammen.
Mehr Infos zum Kunstwerk bei Deutschlandfunk Kultur; ein Liste verbotener Bücher gibt es hier bei der Uni Kassel.
Habt Ihr Euch den Tempel der verbotenen Bücher auf der Documenta in Kassel angeschaut? Wie war Euer Eindruck?