Patti Smith – M-Train

Die Taschenbuchausgabe von m-Train von Patti Smith im Kerzenlicht.

Manchmal gefällt ein Buch, gerade weil es nicht der Erwartungshaltung entspricht. Anscheinend hatte ich mit nach der Lektüre von just Kids ein Bild gemacht, wie Patti Smith erzählt und schreibt. Nun, M-Train ist anders. Während in just Kids noch konkrete Erlebnisse und biographische Reflexionen im Mittelpunkt stehen, ist M-Train viel mehr ein Blick ins Gemüt der Künstlerin und kommt mit erstaunlich wenig konkreter Handlung aus. Das war für mich gelinde gesagt ungewohnt und so habe ich, obwohl ich das Buch vom ersten Kapitel an großartig fand, eine Weile gebraucht, um mich darin zurechtzufinden.

Bewusst wurde mir mein Fremdeln mit der Erzählweise erst gegen Ende. Da fällt ein für mich geradezu magischer Satz:

Ich habe in meinem eigenen Buch gelebt. Einem Buch, das die vergangene und zukünftige Zeit festhält.

Patti Smith, M-Train

Wer so lebt, dem fehlt das Jetzt. Doch schreiben, kreativ sein, ist nur im Jetzt möglich.

Für mich war das der Schlüsselsatz: M-Train wirkt auf mich wie ein Versuch, den eigenen Schaffensprozess anhand eines besonderen Jahres zu verstehen, in dem die Kreativität zum erliegen kam.

Wer ein Buch schreiben will, muss zuerst das eigene Buch verlassen und wieder hinaus ins Leben treten.

Jetzt will ich immer noch alle anderen Bücher von Patti Smith auch lesen, aber ich glaube, ich brauche erst mal eine Pause. Die ich mit ihrem Instagram-Account fülle, der so wunderbar zwischen Poesie und Realität flimmert.

Infos zum Buch:
Patti Smith
M-Train
Erinnerungen

Fischer Taschenbuch


Mehr über Patti Smith auf meinem Blog:

Just Kids. Warum habe ich das nicht schon viel früher gelesen?
Patti Smith – Godmother of Punk


Diese Geschichte wäre nicht vollständig ohne dieses Bild.

Polaroids von Michael Dörr mit Mainzer Buchhandlungen.

Polaroids von Michael Dörr von Mainzer Buchhandlungen, ein Buchgutschein zu meinem 50. Geburtstag. M-Train war eines der Bücher, die so zu mir kamen. Danke!

Ein Kommentar

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