Social Media ist noch so neu, dass es ganz verständlich ist, dass wir erst lernen müssen, wie wir in diesem virtuellen Raum miteinander kommunizieren und umgehen.
Das habe ich selbst schon immer mal wieder gedacht und gesagt. Habe ich es geglaubt? Getröstet hat es mich auf jeden Fall. Plausibel klang es auch.
Herr Knigge würde das anders sehen. Er glaubt, dass man mit Anstand, Contenance und Respekt jede Situation meistern kann. Dabei ist es egal, ob man sich im Kindergarten, auf einem Gala-Dinner oder im Internet befindet. Es gibt Grundregeln, die immer und überall funktionieren.
Aus diesem Blickwinkel heraus behandelt das Buch Fragen des Online-Lebens: Was tue ich, wenn alle Online-Freunde um einen Promi trauern, der mir nichts bedeutet hat? Mich dezent zurückhalten natürlich und das Foto meiner Füße am Strand ein andermal posten. Ist es ok, wenn ich im Restaurant mein Essen poste? Frage die Anwesenden, beeil Dich und schau danach auf gar keinen Fall alle paar Minuten, wie viele Likes das Foto schon bei Instagram hat.
Einfach, oder? Bis hierhin ja. Könnte man meinen. Aber nur, solange man nicht parallel bei Facebook mitliest. Oder sich selbst bei einer Online-Unachtsamkeit ertappt.
Was das Buch Herrn Knigge gefällt das! nicht bietet, sind konkrete Tipps zu Funktionen wie Facebook-Privatsphäre-Einstellungen. Das ist gut so, denn die wären bei Erscheinen schon wieder veraltet.
Dieser Knigge erinnert an das Gute im Menschen und ist fest davon überzeugt, dass wir uns nur nach diesen Grundregeln richten müssen, dann klappt das auch mit dem Online-Nachbarn.
Immer die falschen Menschen retweeten oder teilen die Inhalte, so dass die eigenen Gedanken bald vor einem gänzlich fremden Publikum bestehen müssen. Das berücksichtige man ewiglich.
S. 203
Also doch alles ganz einfach. Und Spaß macht die Lektüre auch noch.
Lieber Atlantik Verlag: Danke für das Rezensionsexemplar!
Angaben zum Buch (oder besser: Büchlein):
Max Scharnigg
Herrn Knigge gefällt das!
Atlantik Verlag
ISBN 978-3-455-37036-2