Der Tanz der Tiefseequalle

Jugendbuch Tanz der Teifseequalle. Das Cover zeigt, wie die schöne Sera mit dem dicken Niko tanzt. Ihr Schatten gleicht einer Meerjungfrau, seiner einer dicken QualleSchon lange mehr kein Jugendbuch gelesen und zum Wiedereinsteig gleich einen Volltreffer gelandet! So darf es gerne weitergehen. Aber das nächste Buch muss sich jetzt sehr anstrengend, um Tanz der Tiefseequalle von Stefanie Höfler zu toppen.

Schon kleine Details genügen der Autorin, um ihre Protagonisten minimalistisch exakt zu charakterisieren und um ihnen eine authentische Stimme zu verleihen. Hier sitzt jede Geste, jedes mimische Detail, jeder Satzfetzen. Obwohl die Geschichte abwechselnd aus Seras und Nikos Perspektive erzählt wird, fügt sich alles passgenau ineinander.

Zudem umschifft Stefanie Höfler zielsicher alle Klischees. Das Thema des Buches ist nicht Mobbing, es ist keine Außenseiter-Geschichte und auch kein Buch gegen Body-Shaming. All das ist Teil des Lebens der Kinder und deswegen Teil der Geschichte. Doch im Mittelpunkt des Romans stehen Menschen, echte Menschen.

Die schöne Sera ist keine Außenseiterin, aber auch nicht der Mittelpunkt der Clique. Sie schwimmt mit und verdrängt zuerst erfolgreich, dass sie sich eigentlich im Freundeskreis nicht zuhause fühlt. Der dicke Niko hingegen ist der klassische Außenseiter, das Mobbing-Opfer.

Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich heraus, dass die beiden eines gemeinsam haben: sie werden auf etwas reduziert – Sera auf ihre Schönheit, Niko auf sein Übergewicht. Beide entdecken so nach und nach an sich und am anderen, wie viel mehr in ihnen steckt. Mehr Persönlichkeit, mehr Talent, mehr Träume, mehr Erfahrungen, mehr Humor, mehr Mut.

Im ganzen Jugendbuch gab es für mich nur zwei, drei Seiten, die mich nicht ganz überzeugt haben, weil hier die Erzählstimme nüchterner wurde und statt Empathie auf einmal der analysierende Adlerblick vorherrschte. Das war der Moment, in dem Sera mit dicken Kissen ausgestopft vor dem Spiegel steht und versucht zu erfahren, wie sich dick sein anfühlt.

Doch völlig zurecht wurde Stefanie Höfler mit dem Jahres-Luchs ausgezeichnet – hier die Begründung der Jury. Auch das Cover, gestaltet von Sehen ist Gold, ist mehr als preiswürdig, denn es fängt die einzigartige Stimmung des Romans, die sich zwischen exakter Analyse, verträumten Hoffen und Aufbruch bewegt, genau ein.

›Und wie viele Leute haben dich schon Tiefseequalle genannt? Deine Sachen in den Baum geworfen und darauf gelauert, dass du dich mit wackelnden Bauch bemühst, sie wieder runterzuholen? … Und bevor die Sekunde vorbei ist, hab ich mich nach vorne gebeugt und Niko geküsst. Also richtig geküsst, auf den Mund.‹ Manchmal entscheidet eine Sekunde alles: der dicke Niko rettet die schöne Sera vor einer Grapsch-Attacke. Sera fordert Niko daraufhin zum Tanzen auf, was verrückt ist und so aufregend anders, wie alles, was in den nächsten Tagen passiert. Stefanie Höfler – Tanz der Tiefseequalle #freundschaft #freunde #kuss #liebe #booknerdigans #lesenmachtspaß #leseliebe #bücherverrückt #lassunstanzen #tanz #tiefseequalle #jugendbuch #beltz_stories #stefaniehöfler

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Infos zum Buch:

Stefanie Höfler

Tanz der Tiefseequalle

Jugendbuch
empfohlen ab 12 Jahren

Beltz Verlag
ISBN 978-3-407-82215-4

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Ein Kommentar

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