Gesundes Indien – als ich den Titel des Kochbuchs las, kam mir diese Formulierung wie ein weißer Schimmel vor. Kann denn eine so gemüse-lastige Küche wie die indische ungesund sein? Okay, die Süßspeisen haben es in sich, Laddoos sind pures Hüftgold und zu viel Nan dürfte die gleiche Wirkung haben wie unser Weißbrot. Aber was bitte könnte an einem Curry aus frischem Gemüse nicht gesund sein?
Der Untertitel bringt die Lösung: Es geht um einfache indische Gerichte für jeden Tag. Chetna Makan ist Hobbyköchin und Bloggerin. Ihre Mission ist es, die klassische indische Küche mit all ihren frischen, gesunden Zutaten in den westlichen Alltag zu transferieren. Dafür ist es notwendig, den Arbeitsaufwand zu minimieren, denn die traditionellen Rezepte sind zeitintensiv: Sie erfordern eine Hausfrau, die mehrere Stunden für das Kochen aufwenden kann und jeden Tag frische Lebensmittel einkauft. Chetna Makan zeigt, dass das nicht nötig ist. Außerdem versucht sie, weniger Zucker und Ghee zu verwenden und die Nährstoffe der Zutaten besser zu erhalten.
Ihr Kochbuch basiert auf einem Baukastenprinzip mit Grundrezepten für Dal, Curry, Byriani & Co, die immer wieder variiert werden. Die Zutatenliste ist überschaubar und enthält nur Lebensmittel und Gewürze, die auch im Westen gut erhältlich sind. Insgesamt verwendet sie für ihre Rezepte deutlich weniger Einzelzutaten, als das in der indischen Küche üblich war. Damit gelingt ihr das Kunststück, einerseits authentisch indisch zu kochen und andererseits nur so viel Aufwand in der Küche zu betreiben, wie es zum heutigen Lebensstil passt. 20-Minuten-Küche ist das noch nicht – aber diese Rezepte gehen so schnell, dass sie sich auch gut nach Feierabend zubereiten lassen.
Gesund sind sie allemal – aber das ist ja nichts Neues bei der indischen Küche!
Weitere Infos zum Kochbuch:
Chetna Makan
Gesundes Indien
Einfache Gerichte für jeden Tag
Übersetzt von Manuela Schomann
Eine Rezept-Beispiel findet ihr direkt auf der Website des Verlags:
Rote Linsen mit Spinat
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