Wenn heute von der Findhorn-Community die Rede ist, wird meist von einem Ökodorf gesprochen. Vielleicht fällt auch der Begriff Selbstversorger oder Permakultur. Vor 20 Jahren war das noch anders. Damals stand entweder die selbstverwaltete Dorfgemeinschaft oder die spirituelle Lebensgemeinschaft im Mittelpunkt der Berichterstattung.
Das ist wohl der Grund, warum „Angenehm aus der Zeit gefallen“ mein erster Gedanke nach der Lektüre von R. Ogilvie Crombies „Der Mann, der mit den Elfen sprach“ war. In diesem Buch geht es um die spirituelle Seite Findhorns – also genau um das, was in Artikeln wie diesen hier noch nicht mal mehr erwähnt wird. Gestrandet im Glück – Frankfurter Rundschau
Robert Ogilvie Crombie hat Findhorn entscheiden mitgeprägt. Für ihn war die Natur beseelt. Er lernte, mit ihr zu kommunizieren. Da Kommunikation mit einem gesichtslosen Gegenüber schwierig ist, fanden seine Gespräche mit Naturgeistern wie Elfen und Faune statt. Das ist das Bild, das er dafür wählte – eine vertraute Systematik, auf die man sich als Leser gut einlassen kann.
So wie Crombie mit den Naturgeistern sprach, kommunizierte Findhorn-Gründerin Dorothy Maclean mit den Pflanzendevas. Als ein Ergebnis dieser Gespräche gilt der Findhorn-Garten. Seine Lage ist eine Herausforderung für jeden Gärtner: ein am Meer gelegener aufgelassener, sandiger Campingplatz auf den Resten eines Luftwaffenstützpunktes. Doch der Findhorn-Community gelang es, hier einen Selbstversorger-Garten anzulegen. Mir scheint, dass das durch eine tief gefühlte Permakultur gelungen ist, in der Klima- und Bodenverhältnisse genauso ihren Platz haben, wie die Erkenntnis, dass die Natur eine weitere Dimension hat, die sich mit Wissenschaft nicht definieren lässt.
Natürlich nimmt die Entwicklung des Findhorn-Gartens viel Raum im Buch „Der Mann, der mit den Elfen sprach“ ein. Doch vor allem wird hier erzählt, wie alles begann – noch bevor Findhorn gegründet wurde.
Crombies erster Kontakt mit einem Faun fand übrigens in einem Park statt. Auch das ist eine sehr sympathische Botschaft des Buches: Es braucht keinen mystischen Kraftort mit langer Geschichte. Kontakt zur Natur können wir überall herstellen, sogar in der Stadt.
Vielleicht ist das Buch doch nicht so sehr aus der Zeit gefallen …
Infos zum Buch:
R. Ogilvie Crombie
Der Mann, der mit den Elfen sprach
Wie Menschen und Naturgeister zusammenarbeiten können
„Ein Kurs in Wundern“ ist eng mit der Spiritualität der Findhorn-Community verknüpft. Eine Lebensschule, die den Leser lange beschäftigt. Wer einfach mal reinschnuppern will, ob ihn diese Lebensphilosophie anspricht, dem empfehle ich folgendes Buch:
Chuck Spezzano
Worte der Kraft
aus „Ein Kurs in Wundern“