Ein Ausflug mit der Kultursportgruppe?
Fit fürs Museum – wie Museen Spaß machen
„Fit fürs Museum“ von Andreas Blühm aus dem Hatje Cantz Verlag ist ein glücklicher Bibliotheksfund. So ganz werde ich die Systematik, nach der Bibliotheken ihre Bücher präsentieren, nie verstehen. Das macht aber nichts, denn es bereitet mir viel Vergnügen, planlos an den Regalen entlangzustreifen und zu warten, welches Buch mich anspringt.
„Fit fürs Museum“ ist genau so ein Buch, das sich mir vorlaut in den Weg gestellt hat und „Lies mich!“ rief. So kam ich zu einer vergnüglichen Lesestunde. Kurzweilig, launig und amüsant ermutigt Andreas Blühm seine Leser, sich das Museum zu erobern.
„Kommen Sie mit Familie oder in einer Gruppe, dann können Sie auch ausschwärmen und sich nach einer halben Stunde wiedertreffen un besprechen, welche Abteilung Sie sich in Ruhe vornehmen wollen. Aber dies sind nur Möglichkeiten. Es ist nämlich nicht verboten, bei Saal 1 zu beginnen und sich von Objekt zu Objekt fortzubewegen. Vermeiden Sie bloß, sich von dem Gefühl leiten zu lassen: Ich muss alles sehen, alles lesen und alles begreifen! Das Verursacht nur Stress und ist meiner Meinung nach der Anti-Museums-Faktor Nr. 1.“
Seine bunte Liste an persönlichen Museums-Favoriten zeigt sehr schön, was Andreas Blühm von einem Museum erwartet: Abwechslung, Inspiration, Information. Einige der Museen kenne ich schon, von anderen habe ich noch nicht mal etwas gehört. Hier ist seine Liste:
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Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dieses Museum als Schülerin besucht zu haben. Damals war es noch ein reinrassiges DDR-Museum mit unbeleuchteten Schaukästen und seltsamen Schautafeln. Die Neugestaltung kenne ich noch nicht, steht aber auf meiner Museumsbesuchs-Wunschliste.
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Deutsches Medizinhistorisches Museum IngolstadtDavor gruselt es mir ganz fürchterlich, daher werde ich es eher nicht besuchen.
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Deutsches Pferdemuseum in Verden an der AllerNoch nie gehört – klingt interessant!
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Fondation Beyeler, Riehen bei BaselDas gehört definitiv auch auf meine Museums-Hitliste.
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Das Josephinum, WienSteht leider noch aus – es gab einfach zu viel Interessantes in Wien.
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Jüdisches Museum, BerlinBeeindruckend. Für den Rest des Tages nimmt man sich am besten nichts mehr vor, außer still auf der Parkbank zu sitzen und Vögel zu füttern.
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Stiftung Insel Hombroich bei NeussDas klingt spannend: Ein Sammler-Museum mit einem unkonventionellen Konzept, das Natur und Kunst verbindet. Es gibt über die Museums-Insel Hombroich einen Filmbeitrag in der Serie 3sat Museums-Check.
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Schloss Ambras in InnsbruckEntstanden sind Museen aus den Sammlungen der Adligen, den Wunderkammern – hier kann man das sehen. Das „Goldene Dachl“ kann man meiner Meinung nach dafür ruhig auslassen.
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Schweizerisches Landesmuseum ZürichNoch ein Punkt auf meiner Museumsbesuch-Wunschliste
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ZKM KarlsruheDas Zentrum für Kunst und Medientechnologie ist toll. Noch toller ist es, wenn gerade alle interaktiven Objekte auch funktionieren.
Ein Rätsel kann jedoch der Autor Andreas Blühm auch nicht aufklären: Warum haben eigentlich Museen ausgerechnet am Montag zu? Und warum hat der Louvre nicht montags, sondern dienstags geschlossen?