Superfood – oder tut es auch ein Apfel?

Große Buch der SuperfoodsLieblingsessen war gestern, heute gibt es Superfood. Ich gestehe, dass ich den Begriff Superfood nicht mag.

Aber ich bin neugierig auf gute Lebensmittel und genau unter diesem Gesichtspunkt habe ich „Das große Buch der Superfoods“ gelesen. Warenkunde.

Vorgestellt werden Lebensmittel mit besonders wohltuender Wirkung auf Gesundheit und Lebensqualität.

Dabei wird ausführlich auf Antioxidantien, Phenole, Vitamine, Carnitin, Nährstoffdichte, Ballaststoffe und was weiß ich noch alles eingegangen – die Ernährungswissenschaft kommt wahrlich nicht zu kurz.

Rezepte gibt es auch, doch noch wichtiger finde ich die Praxistipps. Wie lange ist dieses Lebensmittel haltbar, wie kann ich es aufbewahren? Wie kann ich es am einfachsten in meinen Speiseplan einbinden und was ist die optimale, gesundheitsfördernde Menge?

Unter den vorgestellten Lebensmitteln findet sich alles, was derzeit diskutiert und geliebt wird – Chia, Noni, AFA-Alge und Maca – sowie einiges, was wir sicherlich ab morgen in den Reformhäusern finden – Camu-Camu und Maquibeere zum Beispiel.

Das finde ich alles sehr interessant, denn kulinarische Fortbildung schadet nie. Wirklich spannend und für meinen persönlichen Speiseplan bereichernd finde ich jedoch die Einträge zu Grünkohl, Sauerkirschen und Leinsamen. Auch das ist Superfood – wenn wir es noch in einer nicht überzüchteten Form bekommen.

So hadere ich ein wenig mit dem Untertitel des Buches „… von Avocado bis Weizengras“ – das Coverfoto versöhnt mich jedoch. Spinat, Heidelbeeren, Knoblauch und Pilze dominieren das Bild und drängen die Exoten ein wenig an den Rand.

Das finde ich gut – denn am Phänomen „Superfood“ stören mich gleich zwei Dinge.

Superfood – warum mich der Begriff stört

Lebensmittel machen uns satt und schmecken gut. Das ist an sich schon SUPER. Warum muss man das noch steigern und dem ganzen die Bezeichnung Superfood geben?

Für mich beinhaltet dieser Begriff nicht nur eine Menge Optimierungswahn, sondern auch eine geradezu unverschämte Erwartungshaltung an Lebensmittel: mach mich satt, sei lecker und heile mich zusätzlich von allen Übeln der Welt. Vor allen Dingen von denen, die ich selbst verursacht habe.

Und ist es wirklich nötig, Camu-Camu-Beeren aus Südamerika nach Deutschland zu fliegen oder tut es nicht auch ein Apfel oder der Grünkohl vom Bauern um die Ecke?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden und „Das große Buch der Superfoods“ lässt einem die Wahl. Die einheimischen Lebensmittel werden mit der gleichen Sorgfalt behandelt wie die Exoten. Genau das macht dieses Buch für mich super!

Und darauf jetzt erst mal einen grünen Tee 😉

Infos zum Buch:

Lauri Boone

Das große Buch der Superfoods

Pflanzliche Supernahrung von Avocado bis Weizengras. Für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das persönliche Wohlfühlgewicht

ISBN: 978-3-86264-241-0
Hans Nietsch Verlag

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