Zu allererst: Liza Grimm kann schreiben. Dieses Buch ist einfach handwerklich gut. Das beginnt bei den abwechslungsreichen Satzlängen und hört bei den guten, realistischen Dialogen noch lange nicht auf. Dann dieser Weltenbau der Hexen, Geister und Tarot, eine Welt voller Magie und das tatsächliche Edinburgh ganz locker miteinander verknüpft. Der lässige Mix an Genre-Elementen von Horror bis hin zu diversen Fantasy-Subgenre gelingt ihr großartig.
Allerdings hat sie mich mit der Prise Young Adult manchmal verloren. Mich interessiert es einfach nicht, wer wem gerade warum schöne Augen macht und wer von wem mit einem unausgesprochenen Halbsatz missverstanden wurde.
Um so mehr gewonnen hat mich Liza Grimm mit dem Schluss des ersten Bands ihrer Talus-Trilogie. Das berührt auf herzerwärmende Art die großen Fragen des Lebens: Was bin ich bereit, für eine bessere Welt zu leisten? Und was ist wirklich mein größter Herzenswunsch – und was meine größte Angst?
Doch am meisten fasziniert hat sie mich mit den feinen Verknüpfungen, die vom magischen Denken, das viele Kinder und manche Erwachsene haben, zu einer magischen Welt führt, die ihre Magie gerade zu verlieren scheint.
Mag ich sehr – könnte auf die Liste der Buch-Serien kommen, die ich vielleicht weiter lesen werde (was bei mir nicht so selbstverständlich ist – mehr dazu hier).
Infos zum Buch:
Talus
Die Hexen von Edinburgh