Nach der Buchmesse wird für mich in diesem Jahr vor der Buchmesse sein. Auf die große Buchmesse in Frankfurt folgt für mich als Kontrastprogramm das Bücherbüffet in Karlsruhe.
Dort werde ich viele Buchmenschen treffen, lecker essen und mich über das Programm von rund 30 Verlagen informieren. Von diesen Verlagen kenne ich gerade mal drei und bei einer Handvoll weiterer habe ich eine grobe Vorstellung, was sie veröffentlichen. Der Rest wird für mich spannendes Neuland sein.
Für mich steht an diesem Tag ein Wechsel der Blickrichtung an, auf den ich mich sehr freue. In meiner Selbstwahrnehmung habe ich mich schon immer über Kleinverlage informiert. Doch was ist für eine Buchhändlerin in einer großen Filialbuchhandlung mit Zentraleinkauf ein Kleinverlag?
Wie klein ist klein?
In der Welt der Buchhandelsketten gilt als Kleinverlag ein Verlag, der es nicht ins Zentrallager schafft. Die Titel dieser Verlage braucht ein großer Buchhändler seiner Meinung nach nicht und seine Kunden angeblich nur auf Bestellung.
Dazu zählen Verlagen wie Wagenbach und Edition Nautilus, Feder & Schwert und Festa, Freies Geistesleben und Jungbrunnen, Hädecke, Patmos, Windpferd und viele mehr. Das schwankt von Jahr zu Jahr und ein unerwarteter Bestseller ändert die Zuordnung ganz schnell.
Doch diese Verlage sind nicht klein! Ganz im Gegenteil: auf ihrem Gebiet sind sie richtig groß. Sie kennen ihr Publikum, wissen, für wen sie veröffentlichen, liefern hervorragende Qualität und kümmern sich um Themen, die bei den großen Verlagen durch das Raster fallen.
Es gibt noch deutlich kleinere Kleinverlage, die vom Zentraleinkauf sofort aussortiert werden und von deren Existenz eine Ketten-Buchhändlerin während ihrer Arbeitszeit kaum erfährt. Genau solche Verlage entdecke ich gerade für mich neu.
Einzige Rettung aus diesem tiefen Loch der Nicht-Wahrnehmung sind übrigens die Regionaltitel. Die braucht eine große Filialbuchhandlung natürlich, denn Regionaltitel bringen ja Farbe, Emotionalität und Verbundenheit ins Sortiment. Damit sind Regionalverlage eine eigene Spezies, deren Bücher auch nicht vom Zentraleinkauf geordert werden, sondern tatsächlich von den Buchhändlern vor Ort.
Das Bücherbüffet in Karlsruhe bietet beides: wirklich kleine Kleinverlage und Regionalverlage. Für mich wird das eine Entdeckungsreise!
Der Eintritt für die Messe ist frei. Die Veranstalterinnen des Bücherbüffets freuen sich über Unterstützung via Startnext Crowdfunding.
Weitere Informationen findet ihr hier:
Homepage des Bücherbüffet mit Programm und allen Infos
Das Bücherbüffet auf Facebook
Nominierung für den Virenschleuderpreis #vsp13
Wer sich mit mir treffen möchte: ich werde am Freitag,den 18. Oktober auf der Bücherbüffet-Messe sein.