Nein, das Wilhelm Hack Museum hat nicht vergessen, aufzuräumen. Das gehört so und ist Teil der Biennale für aktuelle Fotografie Mannheim / Ludwigshafen / Heidelberg.
Die Ausstellung im Hackmuseum war die erste, die ich mir innerhalb der Biennale angeschaut habe. Hier geht es stark um den technischen Prozess des Fotografierens und seine Auswirkung auf das Bild.
Nun, das war das erste Problem, das ich mit der Ausstellung hatte: das ist nicht nur nicht mein Blickwinkel auf Fotografie, es ist ein mir sehr fremder Blickwinkel.
Aber das macht ja nichts, ganz im Gegenteil. Kunst entdecken kann ich überall und neue Blickwinkel probiere ich gerne aus.
Das zweite Problem begegnete mir gleich am Anfang der Ausstellung. Die einführende Texte sind sehr abgehoben und ohne Vorkenntnisse kaum zu erfassen. Das kenne ich von diesem Museum so gar nicht. Sonst helfen die Texte hier sehr, einen Zugang zur Kunst zu finden.
Womit wir beim dritten Problem sind, das allerdings ein sehr persönliches ist. Als Museumsbesucherin brauche ich diesmal die Begleittexte, da der Gang durch die Ausstellung einem strikten Storytelling folgt. Ein Rundgang durch ein Fotohandbuch soll es sein, so das der Besucher alle technischen Aspekte des Fotografierens abläuft.
Interessanter Ansatz. Aber ich mag es nicht, wenn eine Ausstellung mir einen Rahmen vorgibt, in dem ich mich bewegen soll. Das ist nicht die Art, wie ich mich der Kunst annähern will. Ganz und gar nicht. Ich will streunen, erkunden, entdecken – eigenständig und frei.
Die Ausstellung empfehle ich Euch trotzdem. Auch diesmal gab es für mich so einiges, dass die gefährliche Anreise von Mannheim nach Ludwigshafen – der Rhein! die Hochstraßen! – rechtfertigt.
Mein Plan lautet ja, mir noch viele Ausstellungen der Biennale und der Off/Foto anzuschauen. Schaun mer mal, wie es ausgeht, denn schließlich liegen in dem Zeitraum Urlaub, Buchmesse und damit jede Menge eigene Fotos. Aber „Hochstrasse – Über Ludwigshafen. Sandra Köstler & Marco Vedana“ möchte ich mir zu gerne noch ansehen!
Ja das stimmt, das waren onkelhafte Oberlehrertexte. Ich brach das Studium derselben ab und streunte, pickte heraus, was mich ansprach und ging begeistert. Es war allerdings kein Hack-Ding. Es wurde fremd kuratiert, vom Festival-Team. Diese Leute müssen sich zuvorderst ihren Kollegen gegenüber profilieren. Ich ließ mich nicht. 🙂 Da die wohl das gesamte Festival machten weiß ich nicht, ob ich außer den Hochstraßen noch etwas sehen will. Auch das Feedback-Blättchen hatte eine sehr seltsame Sprache… Ich werde noch bloggen.
Ich habe halt so einen Erläuterungstexte-lesen-Reflex, da kann ich nix machen.