Als ich den ersten Frühling in „meinem“ Garten kommen sah, wurde ich ein wenig nervös. Toll, was alles wächst und knospt – aber was ist das eigentlich? War an dieser Stelle denn letztes Jahr auch schon eine Pflanze? Habe ich das gesät? Oder ist dieser zarte Trieb etwa ein Unkraut und muss raus?
Ich hatte nie geplant, einen Garten zu haben. Der Garten und ich, wir hatten auch keine lange Vorlaufzeit. Auf einmal war er da und ich stand mittendrin.
Die Vorbesitzerin hatte ihn vernachlässigt. Das ist halt so, wenn man schon weiß, dass man wegziehen wird. Der Garten hatte darauf mit wilder Wucherei reagiert. Die ersten Monate war ich mit zurückschneiden beschäftigt. Das Brombeeren ein Unkraut sind, hatte ich auch schon begriffen. Aber was war all das andere? Und muss ich dagegen etwas unternehmen?
Ich wusste es nicht. Also griff ich zu Büchern. Das mache ich immer so.
Das habe ich nicht gepflanzt, muss das deswegen weg?
Die ersten Gartenbücher, die ich las, gingen das Thema klassisch an: weg mit dem Unkraut. Ich begann also zu rupfen. Und hörte wieder damit auf, als ich „Unkraut? Kein Problem“ von Siegfried Schmid las. Der Autor hat sich drei Jahrzehnte lang um einen sehr großen und anspruchsvollen Garten gekümmert: den Botanischen Garten der Stadt Linz.
Erkennen – integrieren – verhindern ist sein Motto im Umgang mit Unkräutern, die er lieber als Plagekräuter bezeichnet, weil sie andere Pflanze verdrängen können. Meist die, die man viel lieber im Garten hätte.
Doch es kann auch ein Miteinander geben. Ein Plagekraut lässt sich eindämmen und nicht alles, was nicht gepflanzt wurde, muss entfernt werden. Vorausgesetzt, man weiß, welche Pflanzen zur Plage werden können und warum.
Für mich, als damalige Neu-Gärtnerin, war das ein hoch willkommenes AHA-Erlebnis. Danach begann ich, mich mit Themen wie Naturgärten und Permakultur auseinanderzusetzen.
Nicht, dass der Garten heute einem Konzept folgen würde. Ihm soll es gut gehen und uns darin auch. Igel und Fledermäuse bestätigen das und halten sich gerne bei uns auf. Das genügt als Konzept, finde ich.
Mit dem Gartenbuch „Unkraut? Kein Problem“ begann für mich damals ein Umdenken. Deswegen ist dies mein Beitrag für die Blogparade „Bücher, die bewegen“.
Bücher, die bewegen – Infos zur Blogparade
Eigentlich schreibe ich nicht so gerne über Bücher, die nicht mehr lieferbar sind. Für die Blogparade „Bücher, die bewegen“, die von Mehr als Grünzeug ins Leben gerufen wurde, mache ich eine Ausnahme.
Das war die Aufgabenstellung:
Bücher, die sich um den grünen Lifestyle, um vegane Ernährung oder einfach auch um Achtsamkeit, eine bewusstere Lebensführung und philosophische Reflexion drehen …
Sucht wirklich ein Buch aus, von dem ihr 100% überzeugt seid. Eines, dass euch ein bisschen aus der Bahn geworfen, euer Weltbild verändert, euch zum Nachdenken und/oder Handeln gebracht hat.
Bücher, die das eigene Weltbild verändert haben, sind häufig schon etwas älter – zumindest, wenn man wie ich 47 Jahre alt ist. Da kann es passieren, dass ein solches Buch nicht mehr lieferbar ist.
Auch wenn die vegane Ernährung und ich sicherlich keine Freunde mehr werden bin ich trotzdem gerne bei der Blog-Parade von Mehr als Grünzeug dabei und hoffe auf weitere Buch-Tipps aus dem Bereich Nachhaltigkeit, bewusste Lebensführung und Achtsamkeit.
Wer solche Themen mag, kann ja ein wenig hier auf meinem Blog stöbern:
Hallo Dagmar!
Ich danke dir für diesen interessanten Buchtipp – toll, dass du ihn bei der Blogparade einreichst!
Er deckt ein neues Themenspektrum ab – aus dem Bereich der Gärtnerei haben wir noch keinen Beitrag.
Ich finde die Konzeption des Buches sehr gut – hin zu mehr Natur und zu weniger menschengemachter Ästhetik. Obwohl gerade Wildwuchs im Garten sehr ästhetisch aussehen kann.
Eine schöne Anregung!
Danke auch, dass du uns gleich zeigst, wo wir das ansonsten scheinbar schon sehr rar gewordene Buch noch erwerben können. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Pingback:[Blog-Event] Die Leseliste - mehralsgruenzeug.com
Bei mir im Garten wächst auch jede Menge Giersch.
Ich habe Essigreiniger gespritzt.Allerdings nur auf dem Weg.
Eshilft super.Das Unkraut geht ein und nach 2-3 Tagen kann man es so wegmachen.
Es sitzr dann ganz locker.