Neongrau

Neongrau – in dieser Wortschöpfung steckt schon alles, was den SF-Roman von Aiki Mira auszeichnet. Kühle Technik, poetische Sehnsucht und das Ausloten von Zwischentönen. Aber auch der starke Wille, etwas Neues zu erschaffen – zum Beispiel ein besseres Leben. Für sich, für nahestehende Menschen, für alle. Das halb abgesoffene Hamburg im Jahr 2112 ist eine unschöne, aber logische Weiterentwicklung der Welt von heute. Doch das Leben geht weiter. Die Wohnungen…

weiterlesen

Feministische Musikgeschichte: Die Rache der She-Punks – Buch und Playlist

Habe ich das Buch nun ausgelesen oder ausgehört? Wie zuletzt beim Punk-Roman von Tijan Sila habe ich auch »Die Rache der She-Punks« gleich mit einer Spotify-Playlist genossen. Vivien Goldman stellt jedem Kapitel eine thematisch passende Auswahl an Songs vorneweg: Girly Identity, Geld, Love/Unlove und Protest. Nette Menschen habe daraus Playlists kuratiert, was das Lesevergnügen enorm erhöht. Ja, dieses Buch macht Spaß. Vivien Goldman erzählt lebendig, geradezu quirlig. Sie weiß genau,…

weiterlesen

Unter Bäumen ist mir wohl

Ein Wald, der zum Urwald wurde, weil er im Niemandsland zwischen BRD und DDR lag. Etwas, was Wald genannt wird, aber eine Forst-Plantage ist. Ein Waldstück, das ein fürstliches Jagdgebiet war. Bäume, die auf Dünen wachsen. Die Wälder, die Helmut Schreier für sein Buch ausgewählt hat, sind klug zusammengestellt. So unterschiedlich, wie sie sind, haben sie doch eines gemeinsam: An ihnen lässt sich gut ablesen, dass das, was wir Wald…

weiterlesen

Zurück ins Wasteland: Laylayland von Judith und Christian Vogt

Bei Buchserien kann ich gnadenlos sein: Ich lese sie fast nie weiter. Selbst dann nicht, wenn mich beim ersten Band Sprache und Weltenbau überzeugt haben. Warum soll ich mich an diese eine Buchwelt fesseln? Es gibt doch noch so viele andere! Ich bin Poly-Leserin, immer bereit für eine neue Buchliebe. Dass ich also Laylayland, die Fortsetzung zu Wasteland, unbedingt lesen wollte, sagt schon alles. Dabei bescherte mir der erste Band…

weiterlesen

Climate Fiction mit Wow-Effekt: Exit this city

„Exit this city“ stellt die Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf – und entwickelt doch das, was wir erleben, konsequent weiter. Indien ist dank seiner Hightech-Firmen der Sieger des Globalisierungsrennens. Tagestemperaturen weit über 40 Grad sind dort normal geworden. Überleben ist nur mit Hitzeanzügen möglich. Deutschland ist hingegen nur noch ein Agrarstaat und versinkt im fruchtbaren Schlamm. Starkregen im Frühjahr, kurze heiße Sommer, die gerade eben das Getreide…

weiterlesen