Die wahre Geschichte der Popmusik

Für die gut 200 Seiten von „On the wild side – die wahre Geschichte der Popmusik“ habe ich Wochen gebraucht, weil ich ständig unterbrechen musste, um Musik zu hören. Ich glaube, ein größeres Kompliment kann ich Buch und Autor kaum machen. Schon alleine der Anhang ist den Preis des Buches wert: Eine Auswahl stilbildender LPs von 1966 bis 2004, die Martin Büsser jeweils mit einem prägnanten Satz beschreibt. Big Black…

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Alles nur Fassade – Architektur deuten lernen

Natürlich ist es schön, sich einfach so durch eine Stadt treiben zu lassen. Laufen, atmen, schauen. Das genügt völlig. Eigentlich. Noch schöner finde ich es aber, sich durch eine Stadt treiben lassen, den Blick zu öffnen und nach Strukturen Ausschau zu halten. In Berlin fasziniert mich zum Beispiel jedes Mal der Rhythmus der Stadtviertel: Wohngebiet, Park, Häuser aus unterschiedlichen Jahrzehnten und dann, wenn es wieder mehr Läden gibt, kann die…

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Patti Smith. Godmother – ja. Großmutter? No way!

Wenn Patti Smith die Großmutter des Punks ist, warum finde ich dann so wenig Spuren dieser mütterlichen Linie im Punk? Weil bereits das Bild der Großmutter, das sicherlich ein Ehrentitel sein soll, falsch ist. Nur weil eine großartige Künstlerin ergraut ist und auf ein reiches Leben zurückschauen kann, ist sie noch lange keine Großmutter. Die Wortwahl verrät mehr darüber, wie wenig Bezeichnungen wir für Frauen jenseits des gebärfähigen Alters haben,…

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Fein. Ruhig. Wohltuend. Ein Monat auf dem Land.

Ein Monat auf dem Land – der Buchtitel könnte in die Irre führen. Daher eines vorneweg: Das hier ist kein britischer Landhauskitsch. Ganz im Gegenteil. „Ein Monat auf dem Land“ von J.L. Carr ist etwas ganz anderes: Es ist fein. Ruhig. Wohltuend. Es erzählt von der unglaublichen Fähigkeit des Menschen, wieder ganz zu werden. Sich zu heilen. Sogar dann, wenn er die Schrecken der Schützengräben überlebt hat und nur der…

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Scharnow. Der Rhythmus, bei dem ich mit muss

Bela B. - Scharnow. Roman.

Ist es möglich, über Scharnow von Bela B. Felsenheimer zu schreiben, ohne Querverbindungen zur Band Die Ärzte zu knüpfen? Ich will es versuchen. Schön schräg. Das wäre ein umfassendes Fazit, damit wäre eigentlich alles über den Roman gesagt. Aber selbst für meine Verhältnisse wäre das etwas knapp und kürzer als ein Punk-Song wäre es auch. Gut, dann eben mehr. Was mir an Scharnow richtig gut gefallen hat, war der Blick…

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