Das Buch „Permakultur für alle“von Sepp und Margit Brunner kam 2007 zu mir.
2007 hatte ich den Garten, den ich nie gesucht habe und der mich gefunden hat, seit 5 Jahren. So vieles war dort schon geschehen – Bäume gefällt, Beete verändert, Terasse gebaut. Vieles hatte ich schon gelernt, vor allen Dingen Gärtner-Demut und Gärtner-Fachwissen.
Meine Bibliothek an Gartenbücher war schon recht umfangreich, aber noch ein Buch mehr kann nicht schaden, oder?
Als Naturgarten-Fanwollte ich mehr über Permakultur wissen, auch wenn die Hauptzielrichtung der Permakultur der Nutzgarten ist.
An einem Nutzgarten war und bin ich nicht interessiert, denn dazu muß der Gärtner mit viel größerer Regelmäßigkeit, als ich sie aufbringen kann, sich um seinen Garten kümmern. Wenn wir etwas ernten können, freuen wir uns und wenn nicht – nun, Mangold ist auch eine wunderschöne Zierpflanze. Und die Vögel brauchen die Kirschen dringender als wir
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Aber was für den Gemüseanbau gilt, gilt auch für Stauden. Permakultur bedeutet, mit der Natur zu gärtnern. Um das zu können, muss man seinen Garten, sein Mikro-Klima und die Bodenbeschaffenheit sehr, sehr genau kennen. So lädt dieses Buch vor allen Dingen zur Naturbeobachtung ein und das macht es sehr gut. Mir war vorher nicht bewusst, was für eine Rolle der Wind im Garten spielt! Doch seit wir an der Stelle, an der nie etwas wachsen wollte, 30 cm hohe Flechtzäune aufgestellt haben, um den Bodenwind auszubremsen, gedeihen auch an dieser Problemstelle Pflanzen. Unser Kräuterbeet steigt schräg an und wurde genau nach der Sonne ausgerichtet – jetzt klappt das auch mit dem Thymian sehr gut!
Dieses Gartenbuch hat meinen Blick auf den Garten verändert. Ich habe zwar kaum eine Anleitung 1:1 umgesetzt, aber mit dem Buch habe ich mich auf den Weg gemacht, meinen Garten zu verstehen.
Und kurz darauf habe ich aufgehört, Garten-Ratgeber zu kaufen. Nicht weil ich alles weiß, sondern weil ich gelernt habe, meinem Garten zuzuhören.
2010 wurde „Permakultur für alle“ im Ulmer Verlag neu aufgelegt, was mich sehr freut. Ich besitze noch die Ausgabe aus dem Innsbrucker Loewenzahn Verlag.