Leben in der Optimalwohlökonomie: Science Fiction von Theresa Hannig

Warum eigentlich habe ich schon so lange keinen Science-Fiction mehr gelesen? Theresa Hannigs Zweiteiler „Die Optimierer“ und „Die Unvollkommenen“ waren für mich auf jeden Fall der perfekte Einstieg, um mich dem Genre wieder zu nähern. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 2052 in der Bundesrepublik Europa, einer Insel im Weltgeschehen. Hier geht es den Bürgern gut, denn es ist genug für alle da – aber nur, wenn jeder sich an die…

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Bildungslücke geschlossen, Zeitmaschine gelesen

Bildungslücke geschlossen. Das war mein Gedanke, als ich auf der letzten Seite der Erzählung „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells angekommen war. Nicht: was für ein fieses Ende. Und auch nicht: Erstaunlich, welche Zweifel an der Zukunft hier schon enthalten sind. Sondern einfach: Meiner Allgemeinbildung hat bis zu dieser Lektüre ein wichtiges Puzzleteil gefehlt. Mission abgeschlossen. Und weil andere wesentlich klüger als ich über die Bedeutung des Science-Fiction Klassiker schreiben…

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William Gibson – Peripherie

Mit Peripherie macht es William Gibson dem Leser nicht einfach. Sogar wenn man frühere Bücher wie Neuromancer und Mustererkennung kennt, fällt der Einstieg diesmal nicht leicht. Die Welt ist eine andere, die Technik wirkt noch weniger vertraut. Nichts wird erklärt – keine Fachbegriffe, keine handelnden Personen und schon gar keine Zusammenhänge. Überraschenderweise gibt es jedoch auf den ersten 100 Seiten ungewohnt viel Witz. Das hilft dran zu bleiben. Doch warum…

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Die Aliens sind unschuldig. Das Chaos steckt in uns.

LAGUNE von Nnedi Okorafor. Science Fiction.

Horizonterweiterung. Meine Sachbücher suche ich schon lange danach aus, was sie Neues in mein Leben bringen können. Meine Romane hingegen schon länger nicht mehr. Sie sind eher Fluchtlektüre. Ein Science Fiction mit einem wunderschönen Cover, einer starken Heldin und afrikanischem Hintergrund klang wie eine perfekte Fluchtlektüre. Es kam anders. Bereits nach wenigen Seiten ist klar: Diese Protagonisten verhalten sich nicht so, wie ich es gewohnt bin. Wir befinden uns in…

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Idoru – drei Bücher und noch mehr Brüche

Die Idoru-Trilogie von William Gibson in einem, sehr dicken, Taschenbuch. (engl.: Bridge-Trilogie - „Brücken-Trilogie“), auch „San Francisco“-Trilogie genannt

So ganz einfach macht es William Gibson seinen Lesern mit der Idoru-Trilogie nicht. Der erste Teil, Virtuelles Licht, ist rasant und action-betont. Der zweite Teil, Idoru, hat hingegen das gemächliche Tempo eines Großstadt-Flaneurs. Der dritte Teil, Futurematic, überzeugt dann auf einmal mit philosophischem Überbau und bringt lose Gedankenfäden zusammen. Nun, William Gibson darf das. Schließlich ist er Kult-Autor. Das wäre eine mögliche Begründung, warum ich die Trilogie doch recht zackig…

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