Was will mir das Bild sagen? Also nicht: was bedeutet es? Auch nicht: was hat sich die Fotografin dabei gedacht? Sondern ganz direkt: was will dieses Bild von mir?
Die Fragestellung war mir sympathisch, erschien sie mir doch wie eine gute Weiterführung meiner Methode, mir Kunst anzuschauen. Wenn ich mich frage „Berührt mich dieses Bild oder diese Skulptur?“ dann begebe ich mich ja bereits in einen Dialog mit dem Kunstwerk selbst.
Der Gedanke, dass Bilder Reaktionen von uns herausfordern und ein Eigenleben besitzen, gefiel mir. Doch das Buch und ich, wir kamen nicht zusammen.
Mitchell schreibt für Menschen, die sich in der Medientheorie bestens auskennen. Nur wer die Theorien vor Mitchell kennt, kann seinen Gedankengängen folgen. Dann macht es auch sicherlich Spaß, ihm beim Denken und Theorien entwickeln zu folgen. Ich als interessierter Laie mit gelegentlichem Hang zum Nerdtum hingegen bin ausgestiegen. Lektüre abgebrochen.
Auf die Frage, was dieses Buch eigentlich von mir will, kann ich nur antworten: es will zu Momox, weiterverkauft werden. Möge der nächste Leser oder die nächste Leserin damit glücklicher werden!
Infos zum Buch:
W.J.T. Mitchell
Das Leben der Bilder. Eine Theorie der visuellen Kultur.
Becksche Reihe
Mehr zum Buch beim Deutschlandfunk.
Rundherum empfehlen hingegen kann ich dieses Buch: Psychologie der Kunst.