Am Anfang stand bei mir ein kurzer Moment der Wut: Wie konnte es sein, dass mit dem ersten Buchblog-Award auf der Frankfurter Buchmesse 2017 drei Männer ausgezeichnet wurden, wenn über 90% der Buchblogs von Frauen betrieben werden? Bei anderen Frauen im Publikum der Preisverleihung reichte das Gefühlsspektrum von Irritation über Verblüffung bis Wut. Wir fanden uns schnell via Twitter und direkt im Publikum – die Gesichtsausdrücke sprachen Bände.
Ich mag Wut, denn sie zeigt Missstände auf und bringt Veränderungsenergie mit sich. Das lässt sich nutzen – am liebsten FÜR etwas, nicht dagegen. Andere Frauen sahen das ähnlich und so wurde recht schnell eine Facebook-Gruppe eröffnet. Das Buchbloggerinnen-Netzwerk war gegründet, die Seite ging kurz darauf online:
Mehr Sichtbarkeit für Buchbloggerinnen ist unser Ziel. Dabei wollen wir das gesamte Spektrum aufzeigen. Wir greifen Beiträge von Kinderbuchblogs genauso auf wie Rezensionen zu Unterhaltungsliteratur, Literaturklassiker und Sachbücher, Verrisse und Rants genauso wie euphorisches Lob, kritische Diskurse genauso wie Schwärmerei.
Damit wollen wir sichtbar machen, was Frauen lesen und wie sie darüber denken – quer durch alle Genre.
Für mich sind dabei immer wieder die Blickwinkel der lesenden und bloggenden Frauen auf Bücher interessant. Kommt das, was für uns als Zielgruppe gedacht ist, auch wirklich gut an? Ich habe Zweifel. Wer findet sich zum Beispiel noch im Begriff »Starke Frauen« wieder?
Bald wird der Social Media Kanal 2 Jahre alt. Fast 500 Fans sind ein guter Anfang. Mal sehen, wie die Reise weiter geht!
Weiterführende Links:
- Stimmt das eigentlich? Werden wirklich mehr als 90% der Buchblogs von Frauen geschrieben? Wer es nicht glauben mag, kann hier nachzählen: über 1000 deutschsprachige Buchblogs.
- Das Buchbloggerinnen-Netzwerk findet Ihr hier auf Facebook.
Über das Bloggen:
- So läuft das mit dem Bloggen bei mir
- SEO für Blogger und für Menschen, die lieber schreiben als sich um Technik zu kümmern
- Von Reichweite, Zahlenmagie und Buch-Blogs – was ist eine Rezension auf einem Buch-Blog wert?