Besser als gute Vorsätze: Haikus schreiben.

Haikus schreiben. Ein Ratgeber.

Mehr schreiben gehört sicherlich nicht zu meinen guten Vorsätzen für das neue Jahr. Ich schreibe so viel wie noch nie in meinem Leben, vor allem über Bücher – nur eben beruflich.

Auch „mehr bloggen“ wird es nicht auf die Liste der guten Vorsätze schaffen, denn es gibt Corporate Blogs, die von mir gefüllt werden wollen. Ich werde also sowieso mehr bloggen – nur nicht unbedingt auf meinen eigenen Blogs.

Trotzdem drehen sich viele meiner Überlegungen, was ich nächstes Jahr verändern möchte, um das Schreiben. Nicht mehr, sondern anders schreiben. Dabei bin ich sehr zufrieden damit, wie sich meine Rezensionen, die ja keine sind, entwickelt haben. Im Mittelpunkt aller Buchbesprechungen steht bei mir die Frage „Was hat dieses Buch mit mir gemacht?“. Ich möchte mich nicht hinter Stil-Analysen und einer Einordnung des Werkes in den Buchmarkt, wenn nicht sogar in die Literaturgeschichte, verstecken. Mich interessiert das Zusammenspiel von Buch und Leserin. Warum habe ich zu diesem Buch gegriffen, was war meine Erwartungshaltung und was ist danach passiert? Wer so über Bücher schreibt wie ich, macht sich selbst sichtbar. So richtig bewusst wurde mir das, als ich diesen Tweet über einen Blog-Beitrag von mir las:

Nicht mehr, sondern anders schreiben: Haikus

Will ich mich noch sichtbarer machen? Eigentlich nein, das Maß passt für mich so, wie es ist. Doch über Bücher schreiben ist für mich mittlerweile Routine. Ich weiß, wie ich das anpacken muss. Wahrscheinlich könnte man mich nachts um 3 wecken und an die Tastatur setzen, es würde ein ordentlicher Blog-Beitrag über ein Buch werden.

Es ist also an der Zeit, Texte zu schreiben, die mir nicht so leicht fallen. Haikus zum Beispiel.

Als Teenager hatte ich eine Lyrik-Phase. Die ist in jeder Hinsicht lange vorbei. Geblieben ist der Spaß an der Sprache und die Faszination, wenn Gefühle durch die Sprache hindurch sichtbar werden. Nicht mit ihr ausgedrückt werden, sondern auf einmal zwischen und über den Zeilen existieren.

Vielleicht bin ich jetzt alt genug, dort wieder anzuknüpfen. Wir werden sehen. Es könnte dann so wie dieser Versuch von mir klingen:

Laufen, einfach laufen
Weg, Feld, Wald
hin zur Wurzel


Auf den Geschmack brachte mich der Ratgeber „Haiku-Tagebuch. Japanische Achtsamkeit im Alltag.“ Dahinter verbirgt sich eine Anleitung zum kreativen Schreiben, die den Fokus auf folgende Punkte legt:

  • Wie ordne ich meine Gedanken?
  • Wie drücke ich etwas aus, für das ich keine passenden Worte finde?
  • Wie kann ich lange Gedankenketten abstrahieren und zusammenfassen?
  • Wie finde ich Schönheit im Alltäglichen?

Letzteres ist für mich kein Problem, aber bei allen anderen Punkten klingelte es bei mir. Also Bleistift gezückt, das schönste Notizbuch aus der Schublade gezogen und losgeschrieben. Tägliches Schreiben ist gar nicht mein Ziel und auch den Teil des Schreibratgebers, der versucht, Gedanken mit Hilfe der Fünf-Elemente-Lehre zu strukturieren, ignoriere ich gekonnt. Doch jede Zeile, die mich wieder vom beruflichen, seo-konformen Schreiben wegführt, ist willkommen. Dieses Buch und ich, wir schaffen das.

Das Blatt voller Wörter
Sturm vor dem Auge
hindurch zur Ruhe


Infos zum Schreibratgeber:

Mila Bubliy
Philipp Herold

Haiku-Tagebuch
Japanische Achtsamkeit im Alltag

Komplett Media


Wem das Buch auch gefiel: Rezension bei Haiku heute
Was gut dazu passt: „Ikigai. Japanische Lebenskunst“ – Rezension auf meinem Blog.
Ein Corporate-Blog, für den ich schreibe: Medialike Blog. Ein bisschen was von mir steckt auch in diesem Online-Magazin: Mir geht’s gut Magazin. Buch-Tipps. Sachbücher & Ratgeber für ein gutes Leben.

Ein Kommentar

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