Ein ganz eigener Weg: Yoga für die Ohren
„Und jetzt legen wir ganz langsam das rechte Bein hinter das linke Ohr …“.
Solche Sätze gibt es auf den CDs der Serie „Yoga für die Ohren“ nicht, denn es handelt sich um keine weitere Yoga-Anleitungs-CD. Brahmadev Marcel Anders-Hoepgen hat mit seinen CDs etwas ganz anderes im Sinn und um das zu erklären, möchte ich etwas weiter ausholen.
Yoga besteht aus viel mehr als Körperübungen und Meditation. Meditation bedeutet wiederum mehr als einfach nur still sitzen. Yoga ist ein ganzheitliches System, das viele Wege zur Gotteserkenntnis anbietet. Da jeder Mensch anders ist, geht jeder Mensch seinen ganz eigenen Yoga-Weg und den auch nur so weit, wie es für ihn passt. Für manche Menschen ist es genau das Richtige, über achtsame Körperübungen zur Stille zu finden. Andere konzentrieren sich lieber auf ihren Atem und wieder andere finden über Klang und Gesang zu sich.
Nada Yoga heißt dieser Weg – Yoga des Klangs
CDs für Yoga und Meditation gibt es viele. Das Spektrum reicht von authentischen Aufnahmen, die für westliche Ohren schwer zu verkraften sind über folkloristische Popmusik bis hin zu gefälligen Mantra-Neu-Interpretationen. Manches davon ist nett anzuhören, manches ob der ungewohnten Klänge schwer zu verkraften und manches ist so platt, das es meine Konzentration stört.
„Yoga für die Ohren“ ist komplett anders und eine Wohltat für meine von Pop-Mantren verklebten Ohren. Wobei ich schwer irritiert war, als ich die CD
„runterkommen“ zum ersten Mal hörte. Das klingt christlich und es ist doch Yoga. Wie kann das sein? Diese Irritation half mir, meine unbewusste Erwartungshaltung abzulegen. Danach konnte ich wirklich zuhören und war um so neugieriger auf die anderen CDs.
Es macht Sinn, mit der ersten Yoga CD zu beginnen
„Gelassenheit“ ist die erste CD aus der Serie „Yoga für die Ohren“ und damit fällt der Einstieg doch deutlich leichter. Sie bietet eine ganz klassische geführte Atem-Meditation als Einstieg. Es folgt eine Konzentrationsübung auf den Klang, die ich als sehr intensiv empfinde. Danach folgen 6 Musikstücke, die teils in der indischen, teils in der westlichen Tradition verwurzelt sind.
Ich weiß wirklich nicht, wie Brahmadev Marcel Anders-Hoepgen das macht, doch ich habe den Eindruck, dass er die Wirkung und die Essenz des Nada Yogas genau verstanden hat und für westliche Ohren übersetzt hat. Das klingt für mich authentisch, aber nicht folkloristisch. Die Stücke fördern Entspannung und Konzentration, sind aber keine Hintergrunds-Entspannungs-Musik. Diese Musik will aktiv gehört werden; ein nebenbei konsumieren ist nicht möglich. Genau wie eine Yoga-Stunde fordert die Musik den ganzen Menschen mit seiner ganzen Aufmerksamkeit. Deswegen finde ich den Titel „Yoga für die Ohren“ genial gewählt!
Folgende Yoga CDs sind in der Serie „Yoga für die Ohren“ im Systemed Verlag bisher erschienen:
- Gelassenheit
- Eternal OM
- Runterkommen
- Shanti
Anmerkung:
Meine Ausführungen zum Yoga-Weg entsprechen meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Wenn Dein Yoga anders aussieht freue ich mich über Deine Kommentare, Denkanstöße und Hinweise. Namaste!
Ich bin ja immer auf der Suche nach Begleitmusik für Yoga, die nicht zu "esoterisch" (mit Engelsgesängen und so) klingt. Ich werde mir diese CD's mal näher betrachten und vielleicht auch auf meiner Mondyoga-Seite vorstellen.LGSabienes
Reinhören lohnt sich – wobei ich die erste CD als Begleitmusik zu Asanas eher für ungeeignet halte.