Eine „Was wäre wenn Geschichte“, die, gerade weil sie mit dem unfertigen Charme einer Fingerübung daher kommt, aufzeigt, wie sich das Leben einer Beispielfamilie in den nächsten 80 Jahre verändern könnte, wenn wir Klimarettung ernst nehmen. Kein wissenschaftliches Sachbuch zum Klimawandel, sondern romanhaftes Erzählen rund um einen wissenschaftlichen Kern. So würde ich das Buch „In 80 Jahren eine neue Welt“ umschreiben.
Die Handlung beginnt mit einer fünfköpfigen Familie, die in einem Haus mit der Energieeffizienz FFF (Baujahr 1970) lebt. Die Kinder und Enkel zerstreut es in die Welt, aber sie bleiben als Familie verbunden. Es geht nicht darum, was diese Menschen denken und fühlen. Es geht allein darum, wie sich ihr Leben klimafreundlich entwickeln könnte. Welche Berufe, welche Erfindungen, welche Lebensentwürfe braucht es für eine gute Zukunft? Wie entwickelt sich die Gesellschaft, wo gibt es Stolperfallen für die Demokratie? E-Mobilität, aus Zellen gezüchtetes Fleisch, Begrünung der Städte – welche Techniken gibt es schon, woran wird gerade geforscht?
„In 80 Jahren eine neue Welt“ ist kein Familienroman – dafür wäre der Text auch viel zu kurz – sondern ein hyperrealistischer Alternativentwurf, der schon fast stichpunktartig erzählt wird und trotzdem plastisch und nachvollziehbar ist. Gleichzeitig ist der Text ein Crashkurs Fakten zum Klimawandel, aber so verpackt, dass ich beim Lesen direkt mein eigenes Leben weiterdenken konnte. Doch vor allem ist der Text ein positiver Weltenentwurf, der mich aus den Katastrophenmeldungen herausgeführt hat – hin zu dem, was möglich ist und was wir jetzt tun können.
Und nun darf ich endlich mal Elisabeth Dietz vom Bücher-Magazin zitieren:
„Braun erzählt so konkret und nachvollziehbar von den Möglichkeiten der Menschheit, dass man Lust auf ein langes Leben bekommt.“
Elisabeth Dietz, Bücher-Magazin
Infos zum Buch:
Maike Braun
In 80 Jahren eine neue Welt
Zukunftsbericht einer klimafreundlichen Beispielfamilie
Die Autorin Maike Braun im Interview
Mehr aus dem mikrotext Verlag auf meinem Blog (ja, ich entwickel mich zum Fan-Girl):
Pingback:29. Mai 2021: Geschichtenagentin über Maike Brauns Fingerübung zur digital-ökologischen Wende | mikrotext