Es hat seine eigene Ironie, dass ich dieses Buch exakt dann ausgelesen hatte, als meine Blog-Flaute begann. In „Versuchen Sie’s mal mit Schreiben!“ geht es um genau das, was ich in der Phase gebraucht hätte: Schreiben als Weg, als Tool, um Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten, als nahezu therapeutisches Werkzeug – ohne dabei die Kreativität und den Spaß am Tun aus den Augen zu verlieren.
Aber ich kam nicht mehr zum Schreiben. Selbst wenn ich ein Zeitfenster gefunden hätte, ich hätte es nicht gekonnt. Doch weil ich den Schreibratgeber von Alexandra Peischer zuvor gelesen hatte, wusste ich sehr genau, was mir fehlt. Vor allem war klar, dass ich mir das Bloggen zurückholen werde, weil mir sonst ein wichtiger Ausgleich fehlen würde. Es ist nur eine Phase, Hase. Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage.
Schreiben – denn Stricken ist keine Alternative
Andere stricken – ich schreibe. Dabei wird mein Gedankenfluss ruhiger. Aus den 3000 Dingen des Alltags kristallisiert sich so nach und nach das heraus, womit ich mich jetzt in diesem Moment befassen möchte. Gleichzeitig spült es Themen an die Oberfläche, die mir sonst nicht aufgefallen werden. Manche wollen gefischt werden, anderen springen mit Schwung ans Ufer, direkt vor meine Füße. Doch sie haben eines gemeinsam: Sie sind es wert, sich mit ihnen zu befassen. Und ohne Schreibimpuls hätte ich sie weiterhin ignoriert.
Alexandra Peischer nennt in „Versuchen Sie’s mal mit Schreiben“ viele Techniken, wie wir solch wertvolle Impulse bergen können. Damit wird Schreiben zum Begleiter durch das Leben. Sei es alleine für sich, in Gruppen oder innerhalb eines Coachings. Eigentlich richtet sich ihr Buch an Therapeuten und Gruppenleiter. Das habe ich geflissentlich ignoriert und einfach meine ganz persönlichen Schätze geborgen.
Back on the Blog
Jetzt, wo ich endlich wieder blogge, merke ich, dass ich bewusster schreibe. Mir war schon immer klar, dass ich hier nicht nur einfach Bücher empfehle. Denn um auf Bücher neugierig zu machen, müsste ich meine Lektüre nicht mit persönlichen Geschichten verknüpfen. Doch das ist es, was mich reizt: Zu zeigen, was Bücher im Leben der Lesenden anrichten, verändern, möglich machen. Gleichzeitig möchte ich für mich eine Erinnerung schaffen, indem ich einem Buch nachfühle. Ich will durchdenken, welchen Genuss, welche Impulse und welche Ideen ich für mich aus der Lektüre mitnehme.
Genau das tue ich wieder. Da es bei mir nur eine Blog-Flaute war, aber keine durchgehende Lese-Flaute, wuchs mein Stapel zu rezensierender Bücher in noch nie erreichte Höhen. Es ist kein Stapel mehr, sondern ein Regalfach. Ich habe also genug Material, ich bin motiviert – mein Buch-Blog und ich sind wieder am Start!
Infos zum Buch:
Versuchen Sie’s mal mit Schreiben!
Ein effektives Werkzeug für Coaching, Beratung und Erwachsenenbildung
Schreiben und bei sich bleiben
Vom (kreativen) Schreiben hatte ich es auf diesem Blog schon ein paar mal. Hier meine Buchtipps:
- Schreib! Schreib! Schreib! Die kreative Textwerkstatt für Jugendliche
- Besser als gute Vorsätze: Haikus schreiben
- Inspiriertes Schreiben: einfach loslegen
- Sich gesund schreiben – ein 12-Wochen-Programm
- 50 Werkzeuge für gute Texte
- Text sells