2018 war gut zu meinen Ohren

Momentaufnahme vom Maifeld Derby 2018 - die Disco-Kugeln ruhen sich aus. Ruhige Kugeln auf dem Maifeld Derby. Symbolbild für erstaunlich viel nicht-krachige Musik in 2018.

Was habe ich 2018 gehört? Auf Platz 1 meiner Hitliste hat mir Spotify Emma Ruth Rundle mit Marked for Death gesetzt. Damit kann ich gut leben, denn 2018 war für mich ein Jahr der Frauen und Emma Ruth Rundle in Karlsruhe als Vorprogramm von Chelsea Wolfe gehört zu den bemerkenswertesten Auftritten in 2018.

Trotzdem entspricht mein Blick auf das vergangene Jahr absolut nicht dem, was mir der Spotify-Algorithmus erzählt. Guter Grund, nach 2015 und 2016 wieder einen Jahresrückblick zu schreiben: welche Bands habe ich entdeckt und wie? Wann höre ich Musik und warum? Und welche Bücher über Musik habe ich gelesen?

Frauen finden – so geht es

So viele für mich neue Künstlerinnen habe ich schon lange nicht mehr aufgespürt. Genau wie bei Büchern gilt: neu ist es, wenn ich es neu entdecke – es gibt auch Altmeisterinnen, die ich dieses Jahr zum ersten Mal gehört.

Damit ist meine größte Sorge der letzten Jahren vom Tisch: Ich habe mir mein Musik hören wieder so organisiert, dass ich Neues entdecken kann. Eine Wohltat! Ein paar Beispiele:

Sudan Archives – der Parcours d’Amour auf dem Maifeld Derby ist grundsätzlich für Entdeckungen gut. Dort passierte mir der Auftritt von Sudan Archives, einer begnadet guten Performerin.

Neko Case – ein Musiktipp aus dem Missy Magazin, der dazu führte, dass ich mein Jahresabo verlängert habe.

Anita Lane – eine Alt-Meisterin, die tatsächlich bisher komplett an mir vorbei ging und die ich erst im Comic über Nick Cave entdeckt habe, dass ich hier besprochen habe.

Hope – eine nachdrückliche Empfehlung von RRRSoundz, die von Fragmente verstärkt wurde. Womit meine beiden wichtigsten Quellen für 2018 genannt wurden.

The Courettes – das Power-Duo habe ich auf dem Sounds of Subterranian Festival im Forum Mannheim kennen und lieben gelernt. Weitere Konzerte brachten mich endgültig in den Fan-Girl-Modus. Fun Fact: im Forum der Jugend war ich mit Ü40 schon häufiger als damals mit unter 20.

Laura Carbone – ist natürlich ein Mannheim-Ding, was aber ohne ihren Auftritt als Vorgruppe von Jesus and Mary Chain keine nachhaltige Wirkung entfalten hätte.

Konzerte, Online-Magazine, persönliche Empfehlungen – für meine Playlist des Jahres bedarf es mehr als einer Quelle. Manchmal macht diese Fragmentierung Spaß und weckt den Jagdtrieb. Meist finde ich es aber immer noch mühsam und trauere den Zeiten nach, in denen es genügt hat, einfach nur das Radio anzuschalten.

Morgens, Mittags, Abends

Auffällig an der Liste, die mir Spotify für 2018 zusammengestellt hat, ist, dass mit Die wilde Jagd, Moderat und Red Axes einiges aus dem Bereich Elektro vertreten ist. Das mag erstaunen, da ich doch sonst eher Gitarren-lastige Sounds und schnelle Songs bevorzuge.

Die Erklärung ist einfach: Das Medium ist schuld. Weil es so praktisch ist läuft Spotify manchmal während ich Routinearbeiten am PC erledige. Diese Musik unterhält mich, lenkt mich aber nicht ab.

Auch sonst ist dank Song-Writerinnen wie Marissa Nadler und Neko Case viel ruhiges Material vertreten – das ist Musik, die ich abends auf der Couch beim Lesen höre. Auch hier sind Playlisten eine feine Sache.

Bands wie die großartigen Hysterese, die viel mehr dem entsprechen, was ich als meine musikalische Heimat bezeichnen würde, liefern den Soundtrack für Hirn frei pusten nach dem Arbeiten.

Vom lustvollen entdecken neuer Songs bekommt Spotify meist gar nichts mit, denn das läuft ausgehend von RRRSoundz auf Facebook über Bandcamp und Youtube.

Der Algorithmus weiß also nicht alles. Bands wie Rendezvous oder Short Paris sind auf der Spotify Liste unterrepräsentiert.

Von allen im Blog-Beitrag erwähnten Bands und Künstlerinnen habe ich einen Lieblingssong im Text verlinkt – viel Spaß beim Entdecken!

Gedruckte Musik

Zusatzfrage: Welche Musik habe ich gelesen?

Keine Preisverleihung ohne Danksagung

Mein Dank für 2018 geht an:

  • den DJ meines Vertrauens, der mir regelmäßig neues Material um die Ohren haut.
  • meinen guten Freund Heiko, der beharrlich dafür sorgt, dass der Groove in meinem Leben nicht verloren geht
  • meiner guten Freundin Andrea, die so herrlich offen für Musik jeder Art ist. Für mehr Mädelsabende in 2019!
  • dem Menschen, der mich auf die Idee brachte, durch ein einfaches Daumen runter für deutlich weniger Morrissey in meinen Spotify-Vorschlägen zu sorgen
  • Bose und Yamaha Musiccast für mehr und besseren Sound in meinem Leben
  • dem Maifeld Derby, das netterweise in Fahrradnähe von mir stattfindet
  • dem Weingut Margarethenhof, das mich auf dem Maifeld Derby mit Rieslingschorle versorgt
  • den Ventil Verlag, dessen Bücher meinen musikalischen Horizont erweitert haben.
  • #Plattensammlung, deren Musikgeschmack immer so schön einen Hauch neben meinem liegt, was für Inspiration sorgt
  • Julia Graff, die ein rumblödeln über Songs, in denen es um Bücher geht, in eine Playliste gegossen hat: Bookishta

And the winner is …

2 Kommentare

  1. Superliste! Danke für die tollen Tipps!

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