Pubertäre Punk-Elfen – Die Elfen von New York wiedergelesen

Elfen von New York - Urban Fantasy

Heutiges Taschenbuch-Cover

Damit ich einen Roman aufhebe, muss er mich schon sehr beeindruckt haben oder mich an eine besondere Phase meines Lebens erinnern. Der Platz für Bücher in meiner Wohnung ist strikt begrenzt. Wenn die Bücher nicht mehr in das Regal passen, sortiere ich aus. Da ich mich meist auch noch nach 10 Jahren sehr gut an die Handlung eines Romans erinnern kann, hebe ich eher Sachbücher als Romane auf.

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit habe ich nun einen aufgehobenen Roman wieder zur Hand genommen. „Die Elfen von New York“ von Martin Millar erschien 1994 bei Eichborn und kam 1996 als Taschenbuch bei DTV heraus. Wahrscheinlich habe ich es damals direkt nach Erscheinen des Taschenbuchs gelesen. Also sind jetzt 19 Jahre seit der Lektüre vergangen (hier ein HILFE-ich-werde-alt-Geräusch vorstellen).

Mich hat es damals mit seiner rotzfrechen Art beeindruckt und ich habe es drei Umzüge lang aufgehoben. Das will was heißen.

Jetzt habe ich „Die Elfen von New York“ wieder gelesen. Ein bisschen ist es mir bei der Lektüre wie mit den Songs der Ramones ergangen. Das, was damals, wild, frisch und spaßig war, ist heute vertraut. Vergnüglich, aber nicht mehr revolutionär. Dumm, dass die Erwartungshaltung, die mein Leserhirn zu dem Buch gespeichert hatte, eine andere war.

Doch auch heute kann ich mich noch dieser Rezension anschließen:

Kurz gesagt: Ein irgendwie abgedrehtes Buch, das sich auf jeden Fall lohnt!
Fantasybuch.de

Cover Elfen New York 1996

1996 – Cover der Taschenbuchausgabe

Das alte Cover verstehe ich allerdings auch heute noch nicht. Die beiden pubertären Punk-Elfen sind in zerfetzten Kilts unterwegs, die anderen New Yorker Elfen tragen jeweils Kleidung, die an ihre Heimatländer erinnert. Diese theatralische Figur auf dem Cover passt für mich nicht.

Heute hat das Buch, das man vielleicht als Vorläufer der Urban Fantasy bezeichnen könnte, ein Vorwort von Neil Gaiman. Ich hoffe, dass sich noch mehr geändert hat und aus dem Malz Whisky, dem die schottischen und irischen Elfen hinterher trauern, ein ordentlicher Malt Whisky wurde.

Slainte!

 

Angaben zum Buch:

Martin Millar

Die Elfen von New York

Originaltitel:
The good fairies of New York

DTV Verlag

Auf dem Stapel der Bücher, die ich mal wieder lesen könnte, liegt mit „Ein Bär will nach oben“ von William Kotzwinkle noch ein weiterer Titel aus dem Eichborn Verlag. Damals hatte der Verlag mit der Fliege eine ganz eigene verlegerische Stimme, die leider im Laufe der Jahre unter die Konzern-Räder gekommen ist. Wie mir das Buch, das heute bei Rowohlt vertrieben wird, wohl jetzt gefallen würde?

Will ich es wirklich wissen?

Wie sind denn Eure Erfahrungen mit Büchern, die ihr nach langer Zeit ein zweites Mal lest?

 

 

 

 

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