Grenzwelten: zwei Hainish-Erzählungen von Ursula le Guin

Meine erste Begegnung mit den Büchern von Ursula le Guin verlief etwas eigen. Anfang der 90er hatte ich eine sehr große Abteilung für Fantasy und Science Fiction übernommen. Ein SF-Sortiment zusammenzustellen war damals recht einfach. Man brauchte die silbernen Perry Rhodan Bänder von Pabel Moewig, ein bisschen was aus dem Goldmann Taschenbuch Verlag und vor allem viel von Heyne Science Fiction. Das Bestellformular war ein dickes Heft mit perforierten Seiten,…

weiterlesen

Das Mädchen auf dem Motorrad: die Geschichte der Anne-France Dautheville

Motorrad gefahren bin ich nie. Alleine gereist auch nicht. Doch den Wunsch, einfach immer weiter zu fahren, zu laufen, von hier nach woanders – den kenne ich. Große Sehnsucht und Freiheitsliebe, gepaart mit Neugier und ein wenig Abenteuerlust: Das ist es, was der Heldin in »Das Mädchen auf dem Motorrad« die Kraft gibt, loszuziehen. Das Bilderbuch basiert auf einer wahren Geschichte aus den siebziger Jahren. Als erste Frau der Welt…

weiterlesen

Radikale Selbstfürsorge

Manchmal bedeutet radikale Selbstfürsorge, sich ins Bett zurückzuziehen und ein Buch zu lesen, das einem einfach nur gut tut. Einen Ratgeber, der nicht zur Selbstoptimierung, sondern zu Nachsicht rät. Der uns daran erinnert, viel häufiger nett zu uns zu sein. Nicht, weil wir es verdient haben, sondern weil es egal ist, ob wir es verdient haben. (Nebenbei bemerkt: Wer sich gut um sich selbst kümmert, kann sich auch besser um…

weiterlesen

Die Surrealistin: Roman über Leonora Carrington. Und über Max Ernst.

Mich auf Leonora Carringtons Bilder einzulassen erfordert immer Mut. Es ist, als würde ich in der Dämmerung auf einem Sprungbrett stehen. Unter mir schimmerndes Wasser. Darin Schemen von Menschen, Wesen und Tieren, die nicht so aussehen, wie die Tiere, die mir vertraut sind. Nichts davon erscheint auf den ersten Blick gefährlich. Doch kann ich dem Frieden trauen? Bin ich bereit, einzutauchen und mich den dort wirkenden Kräften zu überlassen? Meine…

weiterlesen

Von Hausbesetzern und genialen Dilletanten: Käthe Kruse erzählt aus ihrem Leben

Zu „Lob des Imperfekts“ von Käthe Kruse habe ich gegriffen, weil ich auf Hintergrundinfos gehofft hatte: zu der Gruppe „Die tödliche Doris“, zu Punk in Deutschland in den 80er Jahren und zu all den Menschen, die damals als „Geniale Dilletanten“ unterwegs waren. Bekommen habe ich etwas anderes als erwartet und eigentlich viel mehr. Musik, Kunst und Wohnen sind die Themen, zu denen Käthe Kruse berichtet. Das sagt zumindest der Untertitel.…

weiterlesen