William Gibson – Peripherie

Mit Peripherie macht es William Gibson dem Leser nicht einfach. Sogar wenn man frühere Bücher wie Neuromancer und Mustererkennung kennt, fällt der Einstieg diesmal nicht leicht. Die Welt ist eine andere, die Technik wirkt noch weniger vertraut. Nichts wird erklärt – keine Fachbegriffe, keine handelnden Personen und schon gar keine Zusammenhänge. Überraschenderweise gibt es jedoch auf den ersten 100 Seiten ungewohnt viel Witz. Das hilft dran zu bleiben. Doch warum…

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Kick-Ass-Woman neu definiert

Ein Fantasy-Roman, in dem Hacker und Dschinn vorkommen – wie soll das funktionieren? Die Frage, die mich vor der Lektüre beschäftigte, hätte ich mir sparen können. G. Willow Wilson führt die Dschinn nicht groß ein. Sie lässt auch nicht zwei Welten aufeinander prallen. Es passiert einfach. Wenn Dschinn im Koran eine Rolle spielen, dann spielen sie auch in einer Gegenwart, die vom Koran geprägt wird, eine Rolle. Genauso wie Computer,…

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50 Tage in Brooklyn

Stephanie Hanel: 50 Tage in Brooklyn. Im Hintergrund das erste Buch: 100 Tage hier & 100 Tage dort

Was folgt nach dem großen Tag, der so viel im Leben verändert? Stephanie Hanel ist diese Frage in ihrem ersten Buch schon klug angegangen. Der große Tag ist der Umzug der Familie von Deutschland nach New York. Doch in 100 Tage hier & 100 Tage dort liegt dieser Tag in der Mitte der Erzählung. So kann der Leser viel besser in den Tagebuch-Einträgen verfolgen, welche Veränderungen Abschied nehmen und ankommen…

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Die Aliens sind unschuldig. Das Chaos steckt in uns.

LAGUNE von Nnedi Okorafor. Science Fiction.

Horizonterweiterung. Meine Sachbücher suche ich schon lange danach aus, was sie Neues in mein Leben bringen können. Meine Romane hingegen schon länger nicht mehr. Sie sind eher Fluchtlektüre. Ein Science Fiction mit einem wunderschönen Cover, einer starken Heldin und afrikanischem Hintergrund klang wie eine perfekte Fluchtlektüre. Es kam anders. Bereits nach wenigen Seiten ist klar: Diese Protagonisten verhalten sich nicht so, wie ich es gewohnt bin. Wir befinden uns in…

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Drachen, Daoismus und die Sache mit dem Feminismus: Erdsee

Vorkenntnisse können den Einstieg in ein Buch erschweren. Über Erdsee von Ursula Le Guin hatte ich im Vorfeld viel gelesen. Philosophisch und feministisch sollte der Fantasy-Zyklus sein. Ich war gespannt. Die Philosophie fand ich sofort. Den Daoismus habe ich erst später darin erkannt. Den Feminismus hingegen sah ich erst mal nicht. Wie auch, wenn im ersten Band »Der Magier der Erdsee« quasi keine Frauen vorkommen? Eine Fantasy-Geschichte, die sich in…

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