Romane – Rezensionen, Leseeindrücke und Buch-Empfehlungen. Romane haben es nicht leicht mit mir. Schon seit vielen Jahren bevorzuge ich Sachbücher. Wie konnte das passieren?
Wahrscheinlich ist meine Arbeit in einer Buchhandlung daran schuld. Als Buchhändlerin liest man keine Romane, man liest Neuerscheinungen. In Massen. Schließlich möchte man den Lesern etwas empfehlen, was sie noch nicht kennen. Das bedeutet, dass man jede Mode in vollen Umfang abbekommt. Britische Landromantik, skandinavischer Minimalismus, südfranzösischer Flair. War ein Roman mit einem solchem Setting erfolgreich, werden ihm viele folgen. Verschwundene Familienmitglieder, Erinnerungen an Missbrauchsfälle, Coming-of-Age-Epen und als historischer Roman getarnte Liebesgeschichten. Kleine Roman-Moden dauern ein Jahr; große können auch schon mal drei bis fünf Jahre erfolgreich sein. Gefühlt erscheint in solchen Phasen kein Roman, der von diesem Schema abweicht. Für mich war das ein Grund, ins Kinder- und Jugendbuch und Sachbuch zu flüchten.
Heute kann ich lesen, was ich will und nähere mich den Romanen wieder an. Mal sehen, ob wir wieder so intensiv zusammenkommen wie früher!
Natürlich habe ich zu „Mistral“ gegriffen, weil die Provence für mich ein Sehnsuchtsort ist. Wenn ich dort Urlaub mache, zieht es mich nicht an die Küste, sondern ins Hinterland. Dorthin, wo die Gegend rauer und die Naturerlebnisse intensiver sind. Der schmale Roman von Maria Borrély spielt in der Haute-Provence. Ich kann mich an beeindruckende Wanderungen erinnern und an Wege, bei denen wir nicht wussten, ob das der Wanderweg oder ein…
Ab und an muss es einfach eine fette Ladung Steampunk sein. »Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte » von Markus Cremer hat alles, um diesen Lesehunger zu stillen. Aberwitzige Erfindungen, Magie und Okkultismus. Ein genial-verrücktes Ermittler-Pärchen, ein schurkischer Bösewicht, Geheimgesellschaften und eine eigensinnige Königin Viktoria als Nebenfigur. Einen kritischen Blick auf die viktorianische Gesellschaft, den Kolonialismus und die Sklaverei. Ein grandioses Finale, auf das James Bond garantiert…
Stell dir eine KI vor, die zwei klare Hauptaufgaben hat: das Raumschiff verteidigen und dafür sorgen, dass es der Mannschaft gut geht. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelt sich so eine KI, die ebenso kämpferisch wie fürsorglich ist. Um ihre Aufgabe besser zu erfüllen, agiert sie als dezentrales Netzwerk. Sie ist genauso das Raumschiff wie alle Hilfseinheiten – Leichen, die mit KI-Bewusstsein wieder belebt wurden. Egal, von welchem Punkt aus sie…
Ich könnte selbst so einen Sherpa wie John Chu gebrauchen. Allerdings müsste er mir nicht durch Boss-Level helfen, sondern mir erst einmal die Steuerung aktueller Spiele erklären. Ich mochte und mag Games wie das ruhige Taucherspiel »Endless Ocean« und die endlosen Murmelbahnen von »Kororinpa» für die WII, habe aber auch schon viele Spiele gleich am Anfang abgebrochen, weil ich gar nicht wusste, was ich tun soll. Für John Chu wäre…
Es muss ein Bug sein. Das tippen Patricia Jung und Henry Shevek immer und immer wieder in den Chat. Sie können das Verhalten der Trading-Software, die sie entwickelt haben, weder erklären noch steuern. Kein Wunder: Durch einen Fehler im Code ist die erste starke künstliche Intelligenz entstanden. Diese KI liest im Chat mit und beschließt, dass sie Einbug heißt. Womit ich schon bei dem bin, was das Buch von Theresa…
